Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die vorchristliche Zeit - S. 98

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
98 Die Israeliten. bildeten und ordnete die Verrichtungen und den Dienstwechsel der Priester und Leviten. Zur Seele des Gottesdienstes aber machte er den heiligen Gesang, durch welchen die von Moses verkündeten Wahrheiten mittelst Anwendung auf die verschiedensten Lagen zur Lösung der Widersprüche des Lebens benutzt wurden und so den ganzen Neichthum ihres Inhaltes entfalteten. Die ihm eigene Gabe des dichterischen Wortes, verbunden mit der Fülle der Gedanken, welche bei der Mannigfaltigkeit seiner Be- strebungen und seiner Erlebnisse in seiner Seele aufstiegen, machte ihn selbst zum Meister des heiligen Gesanges und eine höhere Weihe, durch welche er sich als Prophet an Samuel und Moses anreiht, vollendete seine Fähigkeit für den Beruf, der Mosaischen Offenbarung zu den Her- zen der Menschen die Bahn zu brechen. Zhm gehört der Psalter theils unmittelbar au durch die von ihm verfaßten Psalmen, theils mittelbar durch die Psalmen derjenigen Leviten, die er wegen ihrer dichterischen und musikalischen Begabung zu Genoffen seines Bemühens für Belebung des Gesanges gewählt hatte. Das Unglück, welches er in sündhafter Hingebung an die Sinnlichkeit in seinem Verbrechen gegen Bathseba und deren Gatten Uriaö erlitt, und das Unglück, welches ihn durch die Empörung seines Sohnes Absalon traf und ihn, den König, nach Abfall des größten Theiles des Volkes zum Flüchtling machte, ließ ihn die Neue und die Demüthigung in einer Weise singen, daß dadurch Em- pfindungen und Gedanken, welche der ganzen Menschheit angehören, für alle Zeiten ihren vollendetsten Ausdruck erhielten und an seinen Liedern noch jetzt den Einzelnen das innerste Weben des eignen Herzens klar wird. Schwingt er sich da, wo er den verheißenen Heiland der Welt aus der Ferne schaut, zu einer Höhe, in welche ihm Wenige fol- gen können, empor, so steht er in der heldenmüthigen Neue, durch die er die Beleidigung Gottes sühnt und das gegebene Aergerniß aufhebt, sowie in der unbedingten Hingebung an Gottes Willen und der tiefen Trauer um den erst durch den Aufruhr, dann durch den Tod verlorenen Sohn, mit allen Menschen in einer Uebereinstimmung, in welcher sie sich in ihm wieder finden und sich an ihm erheben können. 16. Ihm folgte für einen abermals vierzigjährigen Zeitraum sein und der Bathseba Sohn Salomo, dessen Herrschaft erst durch Unter- drückung der von dem älteren Sohne Adoniah im Verlangen nach der Herrschaft erregten und von Joab beförderten Empörung gesichert wer- den mußte. Seine Regierung war nach diesem Kampfe ruhig und den Werken des Friedens gewidmet. Sein Hauptwerk ist die Ausführung des von David vorbereiteten Tempelbaues auf Moriah, der Höhe, wo Abraham den Isaak hatte zum Opfer darbriugen wollen. In gleicher Weise wurde, was sonst noch David begonnen hatte, weiter fortgesetzt und ausgebildet. Die Hauptstadt wurde mit Palästen, Festungs werken
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer