Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die vorchristliche Zeit - S. 120

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
einen Brief, den er in einem Hasen eingenäht dem Cyrns znsendet, diesen auf, die Perser znm Abfall von den Medern zu bewegen. Cyrus bereitet seinen Landsleuten an zwei verschiedenen Tagen einmal Mühe und Arbeit, das andere Mal Genuß und Wohlleben und verspricht ihnen für den Fall, daß sie ihm folgen, ein Leben, das dem Leben des letzteren Tages gleiche. Der Abfall führt zum Kampfe mit Astpages, Harpagus geht mit einem Theile der Meder zu Cyrus über und dieser besiegt den Großvater an einem Orte in Persien, wo er in der Folge als Denkmal des Sieges die Stadt Pasargadä erbaut. Der medische König fällt in seine Hand und wird bis zum Ende seines Lebens in Gefangenschaft gehalten. So erscheint Cyrus als der durch besondere Fügung zu außer- ordentlichen Geschicken Aufbewahrte, das Volk der Perser als geleitet von der Aussicht auf ein durch seine Erhebung zu gewinnendes Glück, der Stolz der Meder als geschont durch die Zurückführung seines Stur- zes auf einheimische Untreue und durch Anknüpfung des fremden Herr- scherstammes an den einheimischen. Eine andere Erzählung gibt dem Astyages einen Sohn Cyarares, der des Vaters Nachfolger wurde und dem, da er kinderlos starb, sein Neffe und Schwiegersohn Cyrus fried- lich folgte. Diese mindest wahrscheinliche Erzählung hat darum Beifall gefunden, weil man in Cyarares den von der heiligen Schrift zur Zeit Daniels genannten Darius, den Meder, wiederzufinden glaubte. Der vermeintlichen Spur folgend, dachte man sich Cyrus und Cyarares für einige Zeit als gleichzeitig regierend und zwar so, daß der medische Fürst in dem eroberten Babylon, wo die Juden unter seiner Herrschaft gestanden, eine abgesonderte Negierung geführt habe. Dieses Verfahren erweist sich aber als erfolglos, da es mit mehr Grnnd scheint, daß Da- rius, der Meder, der spätere persische König Darius ist, der den Namen Meder nur nach der Gewohnheit führt, die das medische Reich fort- setzenden Perser überhaupt Meder zu nennen. Den eigentlichen Kern der Sache, von Zuthaten der ausschmückenden Sage befreit, hebt eine dritte Erzählung hervor, wonach Cyrus, ohne mit Astyages verwandt zu sein, sich gegen denselben in der Weise asiatischer Umwälzungen em- pört, Ekbatana erobert und den König gefangen nimmt. Doch fehlen auch dieser Erzählung nicht Angaben über die persönlichen Verhältnisse, indem Cyrus den Gefangenen zum Statthalter einer Provinz macht, dessen Tochter heirathet, ihn später zum Besuche nach Persien abholen läßt, aber ihn nicht wiedersieht, weil der ihn geleitende Diener ihn in der Wüste verläßt, wo er verschmachtet. 10. So begann im Jahr 558 die Herrschaft der Perser über Iran, das seitdem ein Persien im weiteren Sinne bildet. Die Unterwerfung der übrigen Jranier, soweit dieselben nicht von freien Stücken den neuen Beherrschern zufielen, schloß sich wahrscheinlich an die Eroberung Mediens,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer