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1. Die vorchristliche Zeit - S. 123

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Perser. 123 einen Aufstand, doch Cyrus, der Lydien schon verlassen hatte, ließ den- selben durch seinen Feldherrn Mazares dämpfen und traf nach Krösus' Nathe Anordnungen, wodurch die Lydier sich im Genuß der Ruhe und des Wohllebens über den Verlust ihrer Selbstständigkeit trösten lernten. Der Fall des lydischen Reiches brachte Kleinasien vollständig in Cyrus Gewalt. Da in dem lydischen Reiche die dazu gehörigen Völker nur äußerlich mit einander verbunden waren, konnten die einst von den Lydiern unterworfenen leicht den Wechsel des Beherrschers ertragen. Die nicht von den Lydiern bezwungenen aber beugten sich vor Cyrus Macht. Eine Ausnahme machten die in großer Zahl an der Westküste bestehenden kleinen griechischen Staaten. Nachdem der seit Gyges gegen sie begonnene Kampf durch Krösus mit der Unterwerfung der letzten geendet worden war, dachten sie nun den Wechsel der Herrschaft zur Wiedergewinnung der Selbstständigkeit zu benutzen. Die Entfernung des Sitzes des neuen Herrschers mochte ihnen die Hoffnung gewähren, daß sie ihm leichter als dem Lydier widerstehen könnten. Hierin täusch- ten sie sich eben so sehr, als in der Hoffnung auf Hülfe der Spartaner. Diese beschränkten sich auf eine von Cyrus mit Verachtung angehörte Mahnung, keine Griechen anzugreifen und Harpagns, der im Befehl über die nach Cyrus Abzug zurückgebliebenen Truppen an Mazares Stelle getreten war, bezwang die griechischen Städte mit Waffengewalt. So begann an den westlichsten Grenzen des neu gegründeten persischen Reiches eine Berührung asiatischen und griechischen Lebens, die während der ganzen Dauer dieses Reiches eine Quelle von Reibungen und Kämpfen blieb und die Vorbereitung zu einer Vernichtung des Reiches durch griechische Waffen wurde. 12. Der Sturz des lydischen Reiches trifft nach gewöhnlicher An- nahme in das Jahr 546, und zehn Jahre später, ohne daß man über Cyrus Thätigkeit in der Zwischenzeit Rechenschaft geben kann, fällt auch das babylonische, gleich jenem durch den Verlust einer Schlacht und die Eroberung der Hauptstadt. Die Ableitung des Euphrat, wozu einstens aus Vorsicht gegen nordische Angriffe die Anstalten von der Nitokris getroffen worden, öffnete dem persischen Heere den Eingang durch das trocken gelegte Flußbett und das von Daniel angekündigte Ende des Reiches war gekommen. Die Stadt wurde nicht zerstört und ungeachtet des Abscheues, den die Diener des Ormuzd gegen die Stätten fremden Götterdienstes hatten, blieb selbst der Tempel des Baal verschont. Eine Nachricht, die das Schicksal der Stadt nicht erwähnt, läßt den König nach der Niederlage sich nach Borsippa, dem Hauptsitze der chaldäischen Weisheit, zurückziehen, dort von dem Sieger eingeschlossen werden und sich auf die Zusicherung des Lebens und der Freiheit ergeben, woraus ihm Wohnung und Landbesitz in der östlich vom eigentlichen Persien ge-
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