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1. Die vorchristliche Zeit - S. 134

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
134 Die Perser. Empörung sich für Smerdis aus, zweimal Babylonien, und jedesmal nahm das Haupt der Empörung als Sohn des Nabonadius die Herr- schaft in Anspruch, einmal Medien unter einem Phraortes, der sich einen Abkömmling des Cyarares nannte. Auch Susiana, Parthien mit Hyr- kanien, Margiana, Arachosien, das Land der Sattagyden, sämmtlich Ge- biete in Iran, werden als aufgestanden und bezwungen genannt. Am hartnäckigsten war aber der Kampf gegen Armenien, das erst nach drei Feldzügen unterworfen wurde. Von allen diesen Aufständen ist nur der zweite babylonische im I. 510 durch griechischen Bericht in seinem Ver- laufe näher bekannt. Der Widerstand war ein verzweifelter und die Belagerung blieb neunzehn Monate lang vergeblich. Da soll Zopyrus, der Sohn des zu den Sieben gehörigen Megabyzus, die Stadt in des Königs Gewalt gebracht haben, indem er, an Nase und Ohren verstümmelt und von Geißelhieben blutend, als verstellter Ueberläufer bei den Ba- byloniern Aufnahme gefunden, das Vertrauen derselben gewonnen, sich bei ihnen zum Oberbefehlshaber emporgeschwungen und die Stadt den Persern in die Hände gespielt habe. Die Mauern der Stadt wurden geschleift und viele vornehme Babylonier auf Pfähle gespießt. 25. So wie diese Begebenheiten den von Daraus zur Einrichtung seines Reiches getroffenen Anordnungen vorhergingen, hat man sich auch einen großen Kriegszug, den er im I. 513 nach Außen unternahm, als jener inneren Thätigkeit vorhergehend zu denken. Dieser Kriegszug war ein fruchtloser Versuch, die Scythen zu unterwerfen, führte die Perser zum ersten Male nach Europa, bereitete ihre Berührung mit den Griechen vor und lenkte den Blick der Geschichte nach Gegenden außerhalb des Kreises des damaligen geschichtlichen Lebens, deren Völker nur als ganze Massen genommen auf die geschichtlichen Völker Einfluß hatten. Das Volk der Scythen im eigentlichen Sinne wohnte von dem Tanais oder Don westwärts bis in die Tiefebenen des Ister oder der unteren Donau hinein. Sie waren ein Volk mongolischer Abkunft und die Bekannt- schaft mit ihnen mag die Veranlassung gewesen sein, daß die ebenfalls zum großen Theile mongolischen Nomadenvölker, die in Asien die Nach- barn des persischen Reiches waren, mit dem Namen Scythen belegt wurden und so im Laufe der Zeit der Name Scythen sich in unbe- stimmter Weite bis nach Sibirien hin ausdehnte. Die eigentlichen Scy- then grenzten gegen Südwesten an die Völker thracischen Stammes und im Osten von ihnen erscheinen später die Sauromaten oder Sarmaten, die nachherigen Slaven. Wenn als Beweggrund für Darms' Angriff auf dieselben angegeben wird, daß er für den früheren Einfall der Scythen in Asien habe Rache nehmen wollen, so ist darauf kein Gewicht zu legen. Noch hatte Darius dem Perserreiche kein weiteres Land ge- wonnen und es ließ sich als Ziel die Gewinnung der politischen Ge-
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