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1. Die vorchristliche Zeit - S. 156

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
156 Die Griechen vor dem Kampfe mit den Persern. augehörige Stadt Delphi, mit dem geehrtesten aller griechischen Orakel und seinem ganz besonderen Dienste des Apollon, schied sich als ein selbstständiges staatliches Ganze von dem phocischen Gebiete aus. Alle diese Völker, von den Akarnanern bis zu den östlichen Lokrern, bleiben die mindest bedeutsamen Glieder in dem Ganzen Griechenlands und haben auch jedes für sich einen geringen staatlichen Zusammenhang. Sie ge- hören, mit Ausnahme der Dorer, eben so wie die weiter östlich wohnen- den Böoter dem äolischen Stamme der Hellenen an, der jedoch hin- sichtlich seiner Eigenthümlichkeit so wenig in einem scharfen Unterschiede gegen die drei übrigen Stämme gefaßt werden kann, daß man Ln dem Namen nur eine unbestimmte Bezeichnung für die keinem der übrigen Stämme angehörigen Hellenen zu sehen geneigt ist. Demselben Stamme rechnet man die von den Thessalern in dem eigentlichen Thessalien Vor- gefundene Bevölkerung nebst den Magnetern zu. Die Abgrenzung ihrer Gebiete muß, wie deren Zersplitterung, namentlich die Trennung der Lokrer, zeigt, erst nach heftigem Hin- und Herdrängen erfolgt sein. Die Herrschaft der Thessaler würde sich in diese durch ihre Zerstückelung wenig widerstandsfähigen Gebiete erstreckt haben, hätte nicht das Oeta- gebirge die Abwehr eines weiteren Vordringens der nördlichen Nach- barn erleichtert. Den Haupteingang bildete der Paß der Thermopylen zwischen dem östlichsten Abfall des Gebirges und der Meeresküste. Er- lag da, wo das Gebiet der Malier an das der epiknemidischen Lokrer stößt und seine Hüter gegen die Thessaler waren durch ihre Lage die Phocier. 8. Von einer besonderen Bedeutung war unter den genannten kleinen Bezirken der von Doris mit seinen vier Städten als Ausgangs- punkt der Wanderung, durch welche die Dorer, verbunden mit einer Schaar von Aetolern, über die Meerenge von Naupaktus in den Pelo- ponnes eindrangen und in dessen größtem Theile alle Verhältnisse ver- änderten. Dieses Volk muß bis zur Besitznahme des Peloponnes vor- zugsweise ein wanderndes gewesen sein, da es vor allen Griechen als ein acht hellenisches ausgezeichnet wird, was es nur dadurch geblieben sein kann, daß es sich nirgendwo lange genug aufhielt, um sich mit pe- lasgischer Bevölkerung zu vermischen oder, wo es sich niederließ, sich gleich einem rastenden Kriegsheere in scharfer Absonderung gegen die Vorgefundenen Bewohner der Gegend behauptete. Wollte man sich übrigens die Landschaft Doris als seinen Aufenthalt vor dem Einzuge in den Peloponnes denken, so müßte man annehmen, daß dieselbe von viel größerer Ausdehnung gewesen sei und sich erst durch den Verlust so vieler Mannschaft auf ihre nachmaligen Grenzen beschränkt habe. Denn, wenn auch eine im Verhältniß zu der ursprünglichen Bevölkerung des Peloponnes kleine Schaar hinreichte, dort mit dem Schwerte in der
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