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1. Die vorchristliche Zeit - S. 199

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Griechen vor dem Kampfe mit den Persern. 199 I. 676 bei einem musischen Wettstreite am Feste des Apollo in Sparta als Sieger bekränzt wurde. Die mit der Musik verbundene Poesie ent- wickelte sich in zwei Hanptrichlnngen, die als die äolische und die dori- sche bezeichnet werden. Die Werke der äolischen wurden von Einzelnen vorgetragen und die der dorischen wurden gedichtet, um bei öffentlichen Festen von Cbören vorgetragen zu werden. Dem verschiedenen Ge- brauche entsprach natürlich auch verschiedener Inhalt, indem die eine sich mit persönlichen, die andere mit allgemeinen Angelegenheiten be- schäftigte. In der äolischen Dichtungswelse ragen hervor der Dichter Alcäus und die Dichterin Sappho, beide aus Mytilene und Zeitge- nossen des Pittakus, und, obgleich er jonischer Herkunft war, Anakreon aus Teos, der theils bei Polpkrates, theils bei H pparch in Atben lebte. Von ihnen hat A'cäus außer dem eigenen inneren Leben auch die Ver- hältnisse seiner Vaterstadt in seinen Liedern behandelt, da er, der Partei der Aristokraten angehörig, auf ihrer Seite kämpfte und mit ihr das Loos der Verbannung theilte, bis er unter Pittakus milder Negierung znrückkehrte und sich mit ihr versöhnte. Zu den Meistern der dorischen Dichtungsweise gehören Alkman ans Sardes, der als Sklave in Sparta ausgewachsen war, sein Schüler Arion aus Metbpmna aus Lesbos, der Freund Perianders, der ihm gleichzeitige Stesichorus aus Himera, Geg- ner des agrigentinischen Tyrannen Phalaris, und Ibykus aus Nhegium, Zeitgenosse des Polpkrates, bei dem er sich eine Zeit lang anfhielt. Auch die ersten Versuche der Griechen, auf dem Wege des Denkens Zusammenhang in die Erscheinungen zu bringen und eine Regel des Handelns zu gewinnen, sind in griechischen Colomeen gemacht worden. Die drei Hauptrichtnngen der beginnenden griechischen Philosophie führen den Namen der jonischen, der pythagoreischen, der eleatischen. Die Männer, welche die einzelnen Richtungen eingeschlagen haben, sind der Milesier Thales, der Samier Pythagoras, der Kolophonier Tenophanes, von denen der zweite, ein Zeitgenosse des Polpkrates, zu Kröten, der dritte in etwas späterer Zeit zu Elea lehrte. Von ihnen hat nur der letzte Aufzeichnungen über seine Lehre hinterlassen und diese haben noch die dichterische Form, welche in der ganzen bis dahin von den Griechen durchlebten Zeit die einzige für eine planmäßige und geordnete schrift- liche Darstellung war.
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