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1. Die vorchristliche Zeit - S. 245

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
bis zur Schlacht bei Mantinca. 245 es leicht erklärt, sondern auch das seit der Schlacht von Delium zum spartanischeu Bunde gehörige, stets vor allen Griechen den Athenern feindliche Theben entgegen. Thebens Hauptaugenmerk war die Be- hauptung seiner Herrschaft über die andern böotischen Städte. Nun waren aber die Spartaner der Vereinigung von mehreren Städten unter einer Herrschaft entgegen, wie sie dies schon den Mantineern und Eleern gegenüber gezeigt hatten. Seit dem Kriege durste man erwarten, daß sie in dieser Weise allenthalben verfahren und selbst den bisherigen Bundesgenoffen gegenüber eigentliche Herrschaft zu üben versuchen würden. Athen aber schien unter der Herrschaft der Dreißig ein Aus- gangspunkt für die gegen das nördliche Griechenland gerichteten Be- strebungen werden zu sollen. So von Mißtrauen erfüllt boten die Thebaner den athenischen Flüchtlingen eine Zufluchtsstätte und von The- den aus erfolgte der Sturz der Gewaltherrschaft in Athen. Eine kleine Schaar, von Thraspbulus geleitet, setzte sich in Besitz des festen Grenz- orteö Phple und von hier aus des Piräus, wo überhaupt die demo- kratische Partei überwiegend war und wo ihnen daher große Verstärkung ward. Die mit der spartanischen Besatzung gegen sie ausrückenden Dreißig wurden in einem Gefechte geschlagen, in welchem Kritias fiel. Nun wurde in der Stadt selbst die Stellung der Gewalthaber unhalt- bar, weil auch unter den Dreitausend sich viele bei der Wendung des Glücks mit Unwillen gegen sie erhoben. Sie wurden abgesetzt und zogen sich nach Eleusis zurück, während man in der Stadt zehn Männer erwählte um eine Verfassung zu entwerfen. Doch die neue Obrigkeit war gleich der alten den Spartanern ergeben und Lat diese um Hülfe. Jetzt war die von Thraspbuluö vertretene Sache des alten Athens ver- loren, wenn nicht die inneren Verhältnisse Sparta's die zur Unterwer- fung Athens getroffenen Maßregeln lähmten. Sparta war durch den Verlauf des Krieges größtentheils in eine neue Richtung Hineingetrieben worden. Die Ausbildung des Seelebens, die Annahme des Söldner- wesens, die Gewöhnung an Eroberung, die Bekanntschaft mit genuß- reicherem Leben, bedrohten den ursprünglichen Charakter des Staates. An der Spitze der neuerungslustigen Partei stand Lpsander, der schon bei seinem ersten Auftreten der alten Ordnung so gefährlich geworden war, daß sein Nachfolger Kallikratidas beim Antritte seines Amtes mit Mißstimmung auf der Flotte zu kämpfen gehabt hatte. Nachdem nun sein Ansehn durch die Beendigung des Krieges zu noch bedenklicherer Höhe gestiegen war, konnte eine Spannung zwischen ihm und den Freun- den des alten Spartanerthums nicht ausbleiben. Obgleich man daher den Lysander als Harmosten gegen Athen ausgesandt hatte, folgte ihm der König Pausanias mit einem Heere, um feine Unternehmungen un- wirksam zu machen und selbst die Angelegenheiten Athens zu ordnen.
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