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1. Die vorchristliche Zeit - S. 317

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das ägyptische Reich unter den ersten Ptolemäern. 317 Syrakus versandte. Außer der Nnhe, welche Aegypten in Vergleich mit dem unruhig bewegten, auch unter den Nachfolgern des Seleukus nicht zur Ruhe kommenden inneren Asien genoß, trugen hierzu die in Aegypten für jenen Zweck getroffenen Anstalten bei. Der zweite Pto- lemäuö legte, da die Erneuerung von Necho's Kanal den gewünschten Vortheil nicht gewährte, am rothen Meere, wo Aegypten nie Häfen gehabt, die Häfen Berenice und Myoshormus an, die er durch eine bequeme Straße mit dem unterhalb Thebens am Nil gelegenen Koptus verband. Da ein uralter Handelsweg zur See zwischen Arabien und Indien gewesen war, brauchte man den arabischen Handelsleuten den neuen Weg nur zu zeigen, um rasch den ganzen Welthandel umzugestal- ten. Die mächtig aufblühende Königstadt Alexandrien, Sitz eines pracht- liebeuden Hofes, Mittelpunkt einer klugen und umsichtigen Staatskunst, Sammelplatz Aller, die griechische Bildung pflegten oder suchten, eignete sich zu einem Markt der Welt und der bequeme Weg dahin gestattete hier einen wohlfeileren Verkauf der östlichen Maaren. Eine Zierde der Stadt war der zum Schutz ankommender Schiffe schon unter dem ersten Ptolemäus vor dem Hafen auf der kleinen Insel Pharus errichtete Leuchtthurm, von dessen Höhe ein großes Feuer Nachts Meilen weit in die See hinein leuchtete. So gelangte diese Stadt zu einer Bedeutung, die Alexander gewiß noch nicht geahnt hatte. Er hatte nur der Pro- vinz Aegypten ihren Schwerpunkt am Meere anweisen wollen, ohne daß er daran denken konnte, Asten, wo der Mittelpunkt seiner Herr- schaft sein sollte, seiner Handelsstraßen zu berauben. Von seinem Han- del erhielt nun das Reich der Ptolemäer eine Bedeutung, durch welche der Unterschied der Ausdehnung, welcher zwischen ihm und dem Reiche der Seleuciden bestand, ausgeglichen wurde. Nicht allein daß bei der herrschenden Negierungsweise in die Hand des Königs die Früchte dieser neuen Thätigkeit fielen, um seinem Wort und seiner That Nachdruck zu geben, auch die übrigen Handelsstaaten wurden, wollten ste sich nicht der Gefahr aussetzen, in dem Antheil an dem nach Westen geleiteten Verkehr verkürzt zu werden, zu freundschaftlichen Verbindungen mit Aegypten gcnöthigt, welche das Ihrige dazu beitrugen, dorthin den Mittelpunkt des damaligen Staatensystems zu verlegen. 3. Wurde Alexandrien durch den Handel ein zweites Tyrus, so wurde es durch Wissenschaft und Kunst ein zweites Athen. Freilich waren die Leistungen dieses neuen Athens, wie es freu Verhältnissen der hellenistischen Zeit entsprach, nicht in einem solchen Zusammenhänge mit dem Gange des gesammten Lebens, wie die des alten. Der grie- chisch-ägyptische Hof schuf in dem durch alte Weisheit berühmten Ae- gypten bei dem Verfalle, in dem er die Träger dieser alten Weisheit, die Priester, fand und ließ, einen Ersatz mit griechischen Mitteln und
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