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1. Die vorchristliche Zeit - S. 349

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
und Griechenland bis auf Philopömen. 349 Klimas und Timoklidas mit der Leitung des Staates beauftragt hatte. Klinias wurde das Opfer dieser neuen Umwälzung und in seinem sie- benjährigen Sohne Aratus, der den Nachstellungen des Tyrannen ent- gangen und zu Argos von väterlichen Gastfreunden erzogen worden war, erhielt der achäische Bund den Mann, der seine Ausbildung vol- lendete und lange Zeit denselben leitete. Bei der Leichtigkeit, mit wel- cher damals im Peloponnes Waffen zu gewinnen waren, bewerkstelligte Aratus im Jahre 251 den Sturz des dritten Tyrannen nach Abanti- das, des Nikokles, durch eine Umwälzung, die so glücklich von statten ging, daß dabei nicht einmal Blut vergossen wurde. Als in Folge der- selben die in früherer Zeit Verbannten zurückkehrten, verursachten ihre Ansprüche auf ihre eingezogenen Güter große Schwierigkeit, da dieselben jetzt in andern Händen waren, welchen sie ohne Ungerechtigkeit nicht entrissen werden konnten. Aratus aber genoß bei seinem Befreiungs- werke ägyptische Unterstützung. Nicht allein, daß Sicyon mit Aegypten, dem es vor nicht langer Zeit gehört, vielfache Verbindung hatte, der ägyptische Hof benutzte eine im Peloponnes gegen Macedonien gerichtete Erhebung um so lieber, als dieses ihm durch die Aufstellung des De- metrius in Cyrene eine Wunde zu schlagen gesucht hatte. Aratus kam selbst nach Alerandrien und kehrte mit einer Geldsumme und mit dem Versprechen fernerer Unterstützung zurück, so daß er die Mittel hatte, den Güterftreit zu schlichten. Die Befestigung der für seine Vaterstadt gewonnenen Freiheit suchte er in dem Anschlüsse derselben an den achäi- schen Bund. Zu einem solchen Anschlüsse war Sicyon um so leichter zu bestimmen, als die Achäer, weit verschieden von den Aetolern, den- jenigen, welche sich ihnen anschließen wollten, ein sehr großes Maß von Selbstständigkeit ließen und, wenn auch auf die Eintretenden der achäische Name überging, in deren innere Angelegenheiten nur so weit, als der Zweck des Bundes es unbedingt erheischte, eingriffen. Nachdem Aratus selbst in das achäische Heer eingetreten war, stieg bald sein An- sehen so sehr, daß er fortan die Seele des Bundes wurde und oft die Strategenstelle bekleidete. Er war zwar weder durch Feldherrnkunst noch durch Tapferkeit bedeutend, aber klug im Ersinnen von Plänen und Ausführen von Anschlägen. Er besaß auch nicht die Größe, welche über kleinliche persönliche Rücksichten erhebt, aber sein Vortheil und der des Bundes gingen so sehr Hand in Hand, daß er auch mit einem Charakter, über dessen Werth die Stimmen getheilt sein mußten, Träger und Werkzeug der in dem achäischen Bunde lebenden Gedanken wurde. 5. Die nächste bedeutende That, zu welcher Aratus den Bund führte, war die durch List bewirkte Einnahme von Korinth, im Jahre 243, mit welchem er dem Antigonus den Schlüssel zum Peloponnes entriß. An- gesichts der Gefahr, welche jetzt von dem empfindlich gereizten Mace-
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