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1. Die vorchristliche Zeit - S. 359

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
und Griechenland bis auf Philopömen. 359 standes so gemindert, daß dasselbe gegen diese Angriffe fast wehrlos war und die macedonischen Könige beförderten die Richtung der illyri- schen Züge gegen Süden, da sie so ein Mittel gewannen, ihre Feinde, die Aetoler, zu beschäftigen und zugleich, während sie im Norden gegen das dem illyrischen Stamme ungehörige Volk der Dardaner zu kämpfen hatten, von illyrischen Angriffen auf ihre Westgrenze verschont blieben. Am meisten wurden die griechischen Staaten an der illyrischen und epi- rotischen Küste, Epidamnus, welches jetzt Dyrrhachium hieß, Apollonia und Corcyra gefährdet. Für sie brachte das Eingreifen der Römer eine Wendung hervor. Diese hatten, seit sie in den Besitz des gesamm- ten Italiens gekommen waren, sich von den Räubereien der Illyrier belästigt gesehen und, da die Gesandten, welche sie im Jahre 230 an Agrons Wittwe Teuta geschickt, dort ermordet worden waren, ließen sie eine Flotte auslaufen und führten gegen die Räuberkönigin einen zwei- jährigen Krieg, in welchem sie dieselbe auf ein kleines Gebiet beschränk- ten, eine Anzahl illyrischer Stämme zur Erklärung ihrer Ergebenheit veranlaßten, die drei griechischen Städte beschützten und in ihre Freund- schaft aufnahmen und der Königin außer einem Tribut die Verpflichtung auferlegten, in der Folge südwärts über Lifsus hinaus nicht anders als mit zwei unbewaffneten Schiffen zu fahren. Den Römern leistete Deme- trius von der Insel Pharus, der einst bei der Königin viel gegolten, sich aber mit ihr entzweit hatte, wirksamen Beistand. Dafür wurde er als Beherrscher eines illyrischen Gebietes eingesetzt. Die Römer aber hatten nun die erste Verbindung mit griechischen Staaten des Ostens augeknüpft und auf sich als Beschützer der Ordnung und Gesittung den Blick gelenkt. Sie setzten sich ferner mit den Aetolern und Achäern in Verbindung, um denselben die Gründe und das Ergebniß ihres Feldzuges mitzutheilen. Bald darauf wurde durch Gesandtschaften mit den Korinthern ein freundschaftliches Verhältniß angeknüpft, welche den Beschluß faßten, die Römer in der Folge an den isthmischen Spielen Theil nehmen zu lassen. Auch mit Athen, das bei der Wichtigkeit, die es für Macedonien als Besatzungsplatz hatte, in beständiger Furcht vor demselben schwebte, schlossen die Römer Freundschaft und nach langer Zeit erscheint nun dieser Staat wieder betheiligt an dem Gange der Ereignisse. Es war der Weg gewiesen, auf welchem im Bereiche des macedonischen Einflusses gegen Macedonien derselbe Schutz gefunden werden könne, der etwas später auch im Umfange des ursprünglichen Seleucidenreiches zweien der daselbst entstandenen kleineren Staaten gegen das Seleucidenreich zu Theil wurde. Die Veränderungen, die in Illyrien vorgegangen waren, ermuthigten Philipp zur Ausbreitung seiner Macht nach dieser Seite und zu dem Versuche, die Küsten zu gewinnen. Das Vündniß, welches er mit dem die Römer hart bedrän-
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