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1. Die vorchristliche Zeit - S. 440

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
440 Die Römer im Kampfe mit Carthago, fürchten anfangen mußten, sich ihm anschließen würden. Gleiches galt von den Nhodiern, in deren Angelegenheiten die Römer, nachdem sie ihnen Karien und Lycien geschenkt, bald bei den Streitigkeiten, in die sie mit den neuen Unterthanen geriethen, einzugreifen anfingen. Mit Philipps Bestrebungen hingen auch Zerwürfnisse in seiner Familie zu- sammen. Sein Sohu Demetrius, nach dem zweiten Kriege den Römern als Geisel überliefert, im Kriege mit Antiochus zurückgegeben, befand sich spater als Gesandter in Rom, war mit römischem Wesen befreun- det und scheint, von den Römern gewonnen, zu Hause in einem dem Vater entgegengesetzten Sinne gewirkt zu haben. Hierdurch ward bei einem Hasse, in welchem er mit einem älteren, aber nicht aus recht- mäßiger Ehe geborenen Sohne, Perseus, lebte, der Vater auf dessen Seite gezogen und Demetrius verlor auf des Vaters Veranstaltung das Leben. 16. So ward, als im Jahre 179 Philipp starb, Perseus dessen Nachfolger. Rom in seinem Bedürfnisse nach fortdauerndem Kriege hält fortwährend die Blicke auf ihn gerichtet. Aber lange verzögert sich die Entscheidung des Kampfes, da man ihn eine Zeit lang durch Unterhandlungen führt, um die Verhältnisse des Ostens so zu gestalten, daß der Schlag schnell und sicher treffe. Schon unter Philipp hatte man in Betreff der thracischen Küstenstädte, auf welche man dem zwei- ten Eumenes Rechte gegeben, schiedsrichterliche Gewalt geübt und diesen König zu feindseligem Verfahren ermuntert, ohne rasch und bestimmt zu entscheiden. Es mangelt nicht an Spuren, daß im Senate eine der altrömischen Sitte getreue Partei die arglistige Verfahrungsweise, mit welcher man unbestimmte Entscheidungen gab und die Keime der Feindschaft künstlich pflegte, gemißbilligt habe. Auch fand man nicht jeden Augenblick günstig, das Volk zur Entscheidung für den Krieg zu gewinnen. Schon vor Ausbruch des letzten Kampfes mit Philipp hatte das Volk den ersten Antrag auf Krieg zurückgewiesen und war erst durch erneuerte Bemühungen der Reichen, die nach demselben am meisten verlangten, dafür gewonnen worden. Es mußte daher in Rom selbst erst durch den Gang der Verhandlungen eine dem Vorhaben günstige Stimmung geweckt werden, wozu das Erscheinen fremder Gesandten in Rom und die Berichte aus der Fremde wiederkehrender römischen Ge- sandten die Gelegenheit bot. So behielt Perseus Zeit zu dem Versuche, eine Verbindung der hellenistischen Staaten gegen Rom zu Stande zu bringen. Der Versuch schlug aber überall fehl. Syrien war unter Seleukus Philopator und Antiochus Epiphanes zu sehr mit seinen Plä- nen gegen Aegypten beschäftigt und Aegypten war unter Ptolemäus Philometor schon zu sehr auf römischen Schutz angewiesen, um zu einem Unternehmen gegen Rom die Hand zu bieten. Ueberall wirkten auch römische Gesandtschaften den macedonischen entgegen und die Zerfallen-
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