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1. Die vorchristliche Zeit - S. 517

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Römer in der Zeit der Umwälzungen und der Bürgerkriege. 517 Söhne von Auguftus' Gattin Livia aus ihrer früheren Ehe mit Claudius Nero, sind die eigentlichen Eroberer der Alpenlander und haben die römische Herrschaft bis zur Donau ausgedehnt. Tiberius drang vom oberen Nheinthal und vom Bodensee, Drusus am Laufe der Etsch hin- auf in die Alpen ein und beide bezwangen die in so vielen Thälern vertheilten, durch ihre steilen Höhen geschützten Völker in einem Kampfe, der einen Theil von ihnen vernichtete. Seitdem wurden die in den Alpen und an ihrem Fuße nordwärts und ostwärts bis zur Donau ge- legenen Länder zu drei römischen Provinzen eingerichtet. Rhätien, das im Westen an Gallien stieß, schied sich von der östlich benachbarten Provinz, die nach einem ihrer Hauptvölker Noricum hieß, auf einer Linie, die von der Mündung des Oenuö an durch dessen ganzen unteren Lauf gebildet wurde und dann in der verlängerten Richtung seines un- teren Laufes sich südwärts fortsetzte. An Noricum gränzte im Osten Pannonien auf einer Linie, die von dem an der Donau liegenden Nordoftende der Alpen in ziemlich gerader Richtung südwärts ging, wäh- rend die Südgrenze Pannoniens gegen Dalmatien auf der rechten Seite des Flusses Savus bis zu dessen Mündung hinlief. Der Besitz Panno- niens führte allmälig auch zum Besitze der auf der rechten Seite der unteren Donau bis zur Kette des Hämusgebirges reichenden Länder, welche erst unter Auguftus' Nachfolger unter dem Namen Mösien Pro- vinzialeinrichtung erhielten. So war die Donau auf ihrem ganzen Laufe die Nordgrenze des römischen Reiches geworden, das innerhalb dieser Grenze nur noch an Thracien, obgleich dessen einzelne Fürsten abhängig waren, ein nicht zur Provinz eingerichtetes Land besaß. 35. Die Feststellung der römischen Grenze an der Donau wirkte auf die Verhältnisse der germanischen Völker zurück, indem die suevischen Züge in das ehemals von Celten besetzte Land am Nordfuße der Alpen jetzt beschränkt waren. Um so leichter mußte die Unruhe der germani- schen Stämme sich nun am Niederrhein fühlbar machen, nach welchem schon längst ein Drängen germanischer Wanderungen gerichtet gewesen war. Hier mußte also von römischer Seite eine neue Thätigkeit ent- wickelt werden und die Vertheidigung dieser Grenze schien die Gewin- nung eines jenseitigen Vorlandes nothwendig zu machen. Daraus er- gaben sich die Feldzüge, welche Drusus als Statthalter Galliens in den Jahren von 12 bis 9 in das nordwestliche Germanien unternahm. Mit diesen Feldzügen eröffnete sich der Kampf der Römer gegen die Ger- manen, welcher sich durch die ganze Zeit, während deren das römische Reich noch bestand, hindurchzog und welcher von Außen her an dem Untergange des im Innern allmälig absterbenden Reiches mitarbeitete. Das Ende dieses Kampfes, der sich im Laufe der Zeit über die Rhein- und Donaugrenze in ihrer ganzen Ausdehnung verbreitet, liegt da, wo
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