Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die vorchristliche Zeit - S. 528

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
528 Die Römer in der Zeit der Umwälzungen und der Bürgerkriege. niß, nach welchem das Reich unter seine drei Söhne vertheilt werden sollte, theils wegen aufrührerischer Bewegungen der Juden, die die Römer von Syrien aus mit Mühe unterdrückten, theils wegen des Verzuges, der durch das Nachsuchen der römischen Bestätigung entstand, nicht sogleich zur Vollziehung. Abweichend von dem Vermächtnisse machte Augustus eine neue Vertheilung. Das Land diesseits des Jor- dans zerfiel nach einer Eintheilung, die sich im Laufe der Zeit nament- lich durch die Entstehung des samaritischen Stammes gebildet hatte, in drei Theile, Judäa, Samaria und Galiläa. Judäa entspricht hinsicht- lich seiner nördlichen Begrenzung ungefähr dem ehemaligen Königreiche Juda, reicht im Westen bis an das Meer, im Osten bis an den Jordan und das todte Meer, und im Süden, da es das Land der bis in das Gebiet des Stammes Juda vorgerückten Edomiter, Jdumäa, mit umfaßte, bis an die Wüsten des steinigen oder peträischen Arabiens. Samaria umfaßt die ehemaligen Gebiete von Ephraim, Jsachar und das westliche Gebiet von Manasse. Der noch übrige Theil, damals größtentheils von nichtjüdischer Bevölkerung bewohnt, die Gebiete von Ascher, Sabulon und Naphtali, bildete das Land Galiläa. Das ostjordanische Land hieß das jenseitige oder Peräa und im Einzelnen bezeichnete Peräa im enge- ren Sinne den Theil südlich des Flusses Jabok, Batanäa und Gauloni- tis die nordwärts darauf folgenden, endlich Aurouitis, Trachonitis und Jturäa die östlich von Batanäa und Gaulonitis gegen die syrische Wüste hin gelegenen Theile. Diese Gegenden vertheilte Augustus so, daß von Herodes' Söhnen Archelaus nicht als König, sondern als Ethnarch, Judäa und Samaria, Philippus und Heredes Antipas unter dem Namen von Tetrarchen, der für kleine abhängige Fürsten in den östlichen Län- dern üblich war, der eine Batanäa, Trachonitis und Jturäa, der andere Galiläa und Peräa erhielten, wobei das nicht besonders genannte Gaulonitis in einer der übrigen Landschaften enthalten gewesen sein muß. Am frühesten erreichte die Herrschaft des Archelaus ihr Ende, da auf Klagen der Juden Augustus ihn nach der allobrogischen Stadt Vienna an der Rhone verwies und sein Reich unter den Statthalter von Syrien stellte. Dieser ließ es durch einen Procurator oder Land- pfleger verwalten, der seinen Sitz in Cäsarea hatte, aber vermöge der Wichtigkeit, die Jerusalem für das Land besaß, sich auch oft dort auf- halten mußte. So war der Theil des Landes, der jetzt noch allein als Judenland gelten konnte, auch ein unmittelbarer Bestandtheil des römi- schen Reiches geworden. Es wurden nun von den Römern die Hohe- priester eingesetzt und die bisher an die Könige gezahlten Steuern wurden nun von römischen Zollpächtern erhoben, die, vermöge ihrer auch schon in anderen Provinzen bekannt gewordenen Weise, den Juden so ver- haßt wurden, daß ihnen deren Geschäft als ein verruchtes galt. Die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer