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1. Bd. 1 - S. 30

1854 - Leipzig : Engelmann
30 Geschichte der alten Welt. streitbaren Barbarenvölkern (darunter die stahlarbektenden Chalyber) bewohnt, reich an Obst, Honig, Wolle und Mineralien; unter den Städten sind außer den griechischen Colonien, Cernsus und Trapezus, besonders zu merken Pharnacra, Amasia (Vaterstadt des Geographen Strabo), Com an a Pontica mit einem berühmten Tem- pel und Orakel; Neocäsarea, Zela (bekannt durch Cäsars Sieg über Pharnaces), Sebastia u. a. Kleinasien war vorzugsweise der Sitz wollüstiger und unsittlicher Reli- gionsculte mit unzüchtigen Gebräuchen (P ri ä p u s eult, Cybele dienst u. a.). Ii. Die Caucasusländer, Sarinatia, Scythia. l) Colchis galt für eine von einem zurückgebliebenen Ueberrest des Heeres des Sesostris gegründete ägyptische Colonie, reich an Hanf, Flachs (Leinenweberei), Schiffbauholz, Honig und Wachs ; mit den Städten Dio s curias (später Sebastopolis), Archäopolis u. a. 2) Jberien, ein vom Fluß Cy ru S durchströmtes gesegnetes Land, dessen Bewohner, modisch - assyrischen Ursprungs, in vier Kasten getheilt waren. 3) Albanien, von einem armen friedfertigen, im Reiten und Bogenschießen geübten Volke bewohnt (den Vorfahren der Alanen); sie zerfielen in zwölf Horden und hatten die Sitte, dem Verstorbenen seine ganze Habe mit ins Grab zu geben. — 4) Das als astatisches Sarmatien bekannte Land zwischen Don (Tanais) und Wolga (Rha) war von verschiedenen uncultivirten Völkern bewohnt, die den Gesammt- namen S a r m a t e n oder Sauromaten führten und mit den an der Küste angelegten griechischen Colonialstädten (Pitffus, Sinda, Phanagorsst, Tanais u. a.) Tauschhandel trieben, indem sie Pelzwerk und Sclaven gegen Wein und Kleidungsstoffe eintauschten. — 5) Die großen, theils aus Gebirgsgegenden, theils aus Steppen und Grasebenen bestehenden und von den Flüssen Oxus (Amu) und Jaxartes (Sihon) durchschnittenen Länderstrecken ostwärts vom kaspischen Meer, waren von wilden Noma- denvölkern, Scythen, bewohnt, die in Zelten oder bedeckten Wagen wohnten, als Reiter und Bogenschützen in den Kampf zogen und aus der abgezogenen Haut der erschlagenen Feinde Pferdegeschirr, aus ihrem Schädel Trinkgefäße bereiteten. Sie standen unter ein- zelnen Stammhäuptern, denen ein König mit der unumschränktesten Gewalt übergeord- net war. Die Kriegsgefangenen wurden geblendet und zum Melken und Viehwarten gebraucht; wer nicht wenigstens Einen Feind erschlagen, durfte bei Gelagen nicht aus dem im Kreise umgehenden Ehrenbecher trinken. Die wilden, streitlustigen Massage- ten, Saken u. A. wurden zu ihnen gerechnet. Iii. Serica und Indien. Das unter dem Namen Serrsta (Seidenland) den Alten bekannte Ostland umfaßte einen Theil der kleinen Bucharei und das nordwestliche China. Die Bewohner werden geschildert als ein friedliches, Ruhe und Gemächlichkeit liebendes Volk, das ungeachtet eines lebhaften Caravanenhandels mit dem Norden und Westen allen Umgang und Verkehr mit andern Völkern mied, große und reiche Städte bewohnte und die schönsten Seidenstoffe lieferte, Angaben, die noch jetzt auf die Chinesen passen.—Indien, schon in alter Zeit wegen seiner kostbaren Erzeugnisse Ziel und Mittelpunkt des Carava- nen- und Scehandels, besitzt mit seiner Abwechselung von Küsten- und Binnenland, Hoch- und Tiefland die größte Mannichfaltigkeit in Klima, Erzeugnissen und Volksleben. Im Norden und im nördlichen Osten und Westen durch himmelhohe Gebirge, darunter das 40 Meilen lange Himalay a mit dem Dhawalagiri, in den südlichen Theilen vom Meer begrenzt, bildet Indien „einen geographisch, klimatisch und historisch abgeschlossenen Continent", von der Natur zur Entfaltung eines eigenthümlichen Culturlebens in seinem Innern bestimmt. Durch die nach Süden laufenden Senkungen entsteht zwischen dem rie- senmäßigen Gebirge mit seinen Schneehöhen und der indischen Ebene ein Stusenland, durch das die auf dem Himalaya entspringenden größten Ströme sich ergießen (von der Nordseite desselben der Indus und Sutletsch, von der Südseite der Iamuna, Ganges und Brahmaputra) und dem südwestlichen und südöstlichen Meere zufließen. Die Westgrenze bildet das Brahugebirge mit dem Hochlande von Kelat, die Ostgrenze
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