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1. Bd. 1 - S. 50

1854 - Leipzig : Engelmann
50 Geschichte der alten Welt. die hochgeehrte Metropole der Nilbewohner. In allen diesen Staaten stand ein derpriesterkaste verantwortlicher Priesterkonig (Pharao) als Stell- vertreter des Sonnengottes an der Spitze des nach Kasten gesonderten Ge- meinwesens (Hi ero kr a tre). Non der einstigen Macht und Herrlichkeit dieses äthiopischen Staats, dessen Haupt- stadt Mero« der Mittelpunkt und Stapelplatz des Handels zwischen Nordasrika, Arabien, Babylonien und Indien gewesen zu sein scheint, zeugen die großen Trümmer ehemaliger Tempelbauten, so wie die Ueberrcste von Säulen, Denkmälern, Pyramiden, Sphinxen und Sculpturen aller Art, die im Thale von S e n n a a r, im jetzigen Distrikte Shandyu. a.o. in großer Menge gesunden werden. — Bei der Aehnlichkeit der Cultur von Mero« und Aegypten ist eine Wechselbeziehung beider Staaten unzweifelhaft; ob aber die ägyptischen Einrichtungen von Mero« herrühren, oder ob dieser äthiopische Staat seine Bildung von den Bewohnern des Nilthals erhalten, oder endlich, ob ursprünglich der alte Tempelstaat Theben und die Nilgegenden wohl von Mero« aus die Anfänge ihrer Cultur erhalten, dann aber den Mutterstaat überholt und ihre höhere Bildung wieder nach Aethiopien getra- gen, darüber herrschen verschiedene Ansichten. — Mit mehr Sicherheit lassen sich die bei- den andern Niederlassungen als Schöpfungen Meroë's darthun. — Aegypten mit den an- grenzenden Gebieten von Afrika war im Alterthum wie in neuerer Zeit Gegenstand der Wißbegierde wie der Reiselust. h. 30. Eintheilung von Aegypten. Aegypten wurde schon frühe in drei Theile getheilt. I. Oberägypten (Th ebais) mit den Nilfällen (Ka- tarakten) bei den Inseln Phi la, Elephantine u. a.o. mit den merkwür- digen und großartigen Ruinen von Theben aus beiden Ufern des Stroms, darunter der T em p e lp a l a st von Karnak, mit seinen riefenmaßigen Sau- lenmassen, Kolossen und Statuentcümmern von farbigem Sandstein, von schö- nem Marmor, von rothem und dunkelschwarzem Granit. „Zu diesem führt von der Ruinengruppe von Luxor (dem zweiten großen Pharaonenpalast), den gan- zen 6000 Fuß betragenden Weg hindurch, eine Allee von je zehn Fuß auseinander liegenden Sphinxkolossen, die großartigste Verbindungsstraße, die Menschen je angelegt." Ferner die umgestürzte kolossale Memnonssaule, eine Statue des alten Königs Amenophis, die früher bei Sonnenaufgang harmonische Töne von sich gegeben haben soll; die in schauerlicher Oede in kahle Felscnwande ge- hauenen vierzig Königsgraber mit ihren riesigen Gewölben und Hallen; die unterirdische Tobten sta dt (Katakomben) mit ihren Grabkammern, ihren labyrinthischen Gangen und ihren Schätzen an alterthümlichen Gerathschaften, Zierrathen, Schmuckwerk, Mumien, Papyrusrollen u. dgl. — Ii. Mittel- Aegypten mit der Hauptstadt Memphis, mit den Trümmern des Laby- rinths, eines aus zahlreichen ineinander laufenden Jrrgangen bestehenden Bau- werks, mit den Gruppen von Pyramiden, unter denen die vom König Cheops erbaute bei dem Dorfe Ghize durch ihre riesenhafte Masse und Höhe (über 450 pariser Fuß) besonders Bewunderung erregt; und mit dem von König Möris angelegten und nach ihm benannten See, der zur Regelung der Nilüberschwem- mungen gedient zu haben scheint. — Iii. Unter-Aegypten, von seiner durch zwei Hauptarme des Nil und durch das Meerufer bewirkten dreieckigen Gestalt Delta genannt, mit der Hauptstadt He li o p ö lis, die aberspater vonalexan- d r sa verdunkelt wurde, und mit den geschichtlich merkwürdigen Orten Sais, Naukratis und Busiris, der angeblichen Residenz des fabelhaften Tyrannen und Fremdenmörders gleichen Namens. — Der Nil befruchtet und düngt das Land. „Wenn der Schnee auf den Gipfeln der Hochgebirge, denen die beiden
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