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1. Bd. 1 - S. 80

1854 - Leipzig : Engelmann
80 Geschichte der alten Welt. (§. 31.) und der darauf folgenden Eroberung von Memphis in die Hände des Siegers siel, starb eines gewaltsamen Todes in der Hauptstadt seines frühern Reichs, nachdem er die Mißhandlung seines Volks und die Schmach seiner Kinder gesehen. Kambyses, erbittert daß ihm einst der Aegypterkönig nicht seine eigene, sondern die Tochter seines Vorgängers zur Gemahlin ge- geben, zwang die Königstochter und die vornehmen Jungfrauen des Landes Sclavenkleider anzulegen und Wasser zu tragen und gebot, den Sohn dessel- den nebst zweitausend jungen Aegyptern zum Tode zu führen. Während alle Anwesenden beim Anblick solcher Leiden in lautes Wehklagen ausbrachen, blieb allein Psammenit thränenlos. Als aber einer seiner ehemaligen Tisch- genossen, nun im Alter ein Bettler, vor ihm vorüberzog und die Soldaten um ein Almosen anflehte, sing er laut zu weinen an. Von Kambyses um die Ursache befragt, antwortete er: „mein häusliches Unglück ist zu groß, um be- weint zu werden, aber diese Noth des Freundes ist der Thränen werth." — Aber auch für die Perser war des Königs Kriegslust verderblich. Nicht zu- frieden mit der Unterwerfung des fruchtbaren Aegyptenlandes, beschloß er auch das goldreiche Aethiopien und den auf der Oase S iw ah gegrün- deten uralten Priesterstaat Ammonium (der den Tempel des widdergehörn- ten Jupiter Ammon zum Mittelpunkt hatte) zu erobern. Aber zwei Kriegsheere gingen in Libyens Wüsten zu Grunde; die Einen durch Hunger und Anstrengung, die Andern verschüttet von furchtbaren Sandwirbeln. Der Schmerz über diese Unfälle steigerte noch des Königs Wuth gegen die Aegyp- ter und namentlich die Priester und er beging Gräuelthaten ohne Maß und Ende. Der Haß des unterdrückten Volks schrieb daher auch dessen schnellen Tod, der von einer zufälligen Verwundung durch sein eigenes Schwert her- rührte, der Rache der ägyptischen Götter über ihre entweihten Tempel und Heiligthümer (besonders die Ermordung des Stiers Apis) und über die ge- tddteten Priester zu. §. 49. 3. Dareios. Nach der kurzen Regierung eines Magiers, der sich für einen jüngern Bruder des Kambyses ausgab (Pseud o- Smer- ^arius aber nach der Entdeckung des Betrugs ermordet ward, wurde des Hystasvis Kyros Schwiegersohn Dareios (Darms, des Hystaspes Sohn) durch bte Wahl einiger persischen Großen auf den Thron erhoben, den er 36 Jahre lang nicht ohne Ruhm besaß. Er regierte mit Kraft und Klugheit; er theilte sein Reich in 20 Satrapien (Statthalterschaften) und ordnete die Verwal- tung und das Steuerwesen; er führte gleich seinen Vorgängern große Kriege, machte Arabien zinspflichtig und dehnte in Indien, in Nordafrika und in den rauhen Steppenländern Skythiens die Grenzen seines unermeßlichen Reiches aus. Aber seine Waffen waren nicht immer siegreich. Die skythischen Nomaden an der Nieder-Donau wichen mit ihren Heerden und Zelten zurück und gaben ihre öden Felder und baumlosen Haiden den Feinden Preis, die aus Mangel an Nahrungsmitteln bald an den Rand des Untergangs kamen ,
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