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1. Bd. 1 - S. 83

1854 - Leipzig : Engelmann
Die griechische Welt. 83 « Die griechische Welt. Geographische Uebersicht. I. Das hellenische Festland. tz. 51. Griechenland ist der südliche Theil einer großen Halbinsel, die im Norden breit und zusammenhängend, im Süden schmal, unregelmäßig und buchtenreich erscheint. Von vielen Gebirgszügen durchschnitten, besteht sie aus Berg - und Hügellandschaften, die das Land in eine Menge kleiner, abgeschlosse- ner und gesonderter Gegenden theilen und die Entstehung vieler getrennten Staa- ten begünstigen. Im Norden wird die Halbinsel von einer großen, vom adria- tischen bis zum schwarzen Meer reichenden und in ihrem östlichen Verlaufe Hamos oder Balkan genannten Gebirgskette durchzogen, an deren südlichen Abhangen die rauhen Gebirgslander Jllyrien, Makedonien und Thra- kien sich anlagern, die neben hohen, theilweise an Gold- und Silbergruben rei- chen Bergmassen Thaler und Ebenen von großer Fruchtbarkeit enthalten. Sie stoßen im Süden an das, Griechenland von Klein-Asien trennende, ageische Meer, aus welchem die schmale Straße des Hellespont (Dardanellen) in-das kleine Meerbecken Propontis (Marmorameer), aus diesem die noch schmalere, flußähnliche Straße des Bosporos in das schwarze „gastliche" Meer (Pontos Euxeinos) führt. Die Küsten von Thrakien und Makedonien waren mit griechischen K o lo n ien bedeckt. Bedeutende Flüsse hat die Halbinsel nicht; zu den ansehnlichstengehören der Hebros (Maritza), Strymon und Arios (Bardar). Die Hauptstadt des von vielen kriegerischen Volksstammen bewohnten Makedoniens war Pella, das zur Zeit Philipps und Alexanders der uralten Heroenstadt Edessa mit ihren Königsgräbern den Vorrang abgewann. — Südwärts von Jllyrien und Makedonien lag 1. Nord-Griechenland, bestehend aus E p e i r o s und Thessalien, zwischen welchen von Norden nach Süden das wilde, zackige, fast immer be- schneite Felsengebirg des Pindos, der Hauptknotenpunkt aller griechischen Berge, hinzieht. Das erstere ist ein rauhes, zerklüftetes Gebirgsland von ver- schiedenen meist p e l a s g i sch e n Völkern bewohnt. Im Süden die Molosser mit der Hauptstadt Ambrakia (Arta) an dem gleichnamigen Meerbusen. Im Norden, auf der makedonischen Grenze Dodona, mit einem altehrwürdigen Zeus-Orakel. Weiter nordwärts an der Küste von Jllyrien lag Epidamnos (Dyrrhachium), eine korinthische Kolonie. — Thessalien ist ein von ver- schiedenen Armen des Pindosgebirges eingeschlossenes Land, mit fruchtbaren Ebenen und fetten zur Pferdezucht geeigneten Triften. Es wird von dem ruhig hinfließenden Fluß P en ei o s (Salambria) durchströmt, dessen von grottcnrei- chen Felswänden umgebene und von schattigen, malerisch geordneten Gebüschen bewachsene Ufer, nahe am Ausfluß das durch seine grotesken Naturschönheiten berühmte Thal Tempe zwischen dem Berge Olympos, dem „vielgezackten" Göttersitze, und dem Ossa bilden. — Unter den Städten sind zu merken La- rissa am Peneios, die alte pelasgische Hauptstadt, Jolkos und Lamia an zwei Buchten; Pharsalos und unweit davon Kynoskephalä (Hundsköpfe), als Schlachtfelder berühmt. Thessalien wurde von ritterlichen Adelsgeschlech- tern beherrscht, die als Reisige im Heere fochten. Die südliche Bergkette heißt 6*
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