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1. Bd. 1 - S. 97

1854 - Leipzig : Engelmann
Die griechische Welt. 97 griechischen Kolonien verursachten, so gelangten sie doch zu einem Wohlstand, zu einer Kultur und zu einer Seemacht, die den kleinasiatifchen Pflanzstädten wenig nachgab. Mit unermüdlichem Fleiß schufen sie künstliche Hafen und verwandelten den unangebauten, oft sumpfigen Boden in blühende Felder und Garten; doch führte der Reichthum in den meisten Städten eine frühe Erschlaffung und Weich- lichkeit herbei. Sie waren größtentheils von Doriern oder Ioniern gegrün- det. Tarentum (Taras), eine lakedämonische Kolonie mit einem berühmten Seehafen, ausgebreitetem Handel und großen Reichthümern; die Burg (Akropo- lis) lag auf einem Felsen; Tarent wurde gegründet im ersten meffenischen Krieg von den sogenannten Partheniern (Sprößlingen aus Ehen von Knechten mit spartanischen Jungfrauen, denen man in Sparta Bürgerrechte verweigerte); Me- tapontum (achaisch), Herakleia (tarentinisch) u. a. Sy b aris (achäifch), dessen Reichthum die Bürger zu einer sprichwörtlich gewordenen Weichlichkeit, Ueppigkeit und Schwelgerei führte. Rach ihrer Zerstörung (510) durch die ab- gehärteten, an Einfachheit des Lebens gewöhnten Bewohner von Kroton(wo der von Pyt h a g öras gestiftete, merkwürdige Bund svgl. §. 76.2a] dieherc- schaft hatte), wurde (uni d. I. 444) von Athen die Stadt Thurium (Thurii) nahe an derselben Stelle angelegt. Lokri, groß durch die Gesetze des Zaleukos (660), die auf Begründung eines streng sittlichen Wandels, einfacher Lebensweise und moralischer Gesinnung ausgingen. R h eg ium (von gemischter Bevölkerung), Hyele oder Elea (Velia), eine Kolonie derphokäer, Vaterstadt der Philosophen Zeno und Parmenides, der Gründer der eleatischen Philosophen- schule (§.76. 2 b); Poseidonia oder Pästum (mit Trümmern dorischer Tempel); Kumä in Eampanien, die älteste Pflanzstadt Unteritaliens und Me- tropole von Neapolis (P a r t h en o pe), berühmt durch das Orakel der Sibylle. Auf Sicilien: Messana (Messina von den dorischen Messeniern ge- gründet). Katana am Fuße des Aetna (ionisch); (Char on d as Gesetzgeber gleich Zaleukos, Begründer fester Rechtsbestimmungen gegen richterliche Willkür); die aus fünf Stadttheilen bestehende korinthische Kolonie Syrakus mit zwei vortrefflichen Seehafen, ausgezeichnet durch Handel, Seemacht und Reichthum; G ela, Geburtsort der Tyrannen Gelon und Hieron; Agrig ent in einer für Getreide-, Oel- und Weinbau fruchtbaren Gegend, eine reiche, kunstsinnige und prachtvolle Stadt (Jupiter-Tempel), die um 560 unter die Herrschaft des grau- samen Tyrannen P h al a r is kam. Selinüs, Segeste, Panormos (Pa- lermo), Himera u. a. m. 5. I n A fri ka, Sp ani en und G a l l i e n. Ky re ne in einem quellen- reichen, fruchtbaren Hügelland, nahe dem heutigen Trípoli (dorisch). Großer Handel zu Land (Aegypten, Nubien) und zur See, mit Getreide, Wein, Oel, Südfrüchten, Safran und besonders mit dem als Gewürz beliebten Silphium, verschafften den Kyrenäern solche Reichthümer, daß sie zuletzt in Luxus und Schwelgerei geriethen. Geburtsort des Philosophen Aristippos, des Gründers der cyrenäischen Philosophenschule (tz. 100). M assili a (Marseille) in Südgallien von den vor des Kyros Heere fliehenden Einwohnern der ionischen Stadt P ho kä a gegründet, verwandelte den steinigen Boden in Wein- und Oli- vengärten und trieb sehr ausgebreiteten Handel. Die Stadt war besonders be- rühmt wegen ihrer vortrefflichen republikanischen Verfassung und wegen der Häuslichkeit, Sittlichkeit, Mäßigkeit und Bildung ihrer Bewohner. Sagun- tum in Spanien (von Zakynthos angelegt) war groß durch Handel wie durch Freiheits- und Vaterlandsliebe, die es im zweiten punischen Kriege an den Tag legte. Weber, Geschichte. I. 6. Aufl. 7
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