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1. Bd. 1 - S. 171

1854 - Leipzig : Engelmann
171 Die griechische Welt. der sterbende Epcimeinondas gerathen, nothwendig. Zwar versuchte noch Athen in dem sogenannten Bundesgenossenkrieg die abgefallenen See- staaten wieder zu unterwerfen; allein diese leisteten unter dem Beistand des karischen Königs Mausölos kräftigen Widerstand, bis die Drohungen Persiens die entnervte Demokratenrepublik von weitern Eroberungsversuchen abschreckten; die Athener verzichteten auf ihre Seeherrschaft und trugen da- durch noch mehr bei, daß das nunmehr aus lauter freien kleinen Republiken bestehende Griechenland einem „zerrissenen Körper" glich. Nur Samos blieb noch länger im Besitz der Athener, die eine Kleruchie dahin führten. In Thessalien waren die alten Bewohner pelasgischer Abkunft von kriegerischen Einwanderern überwunden und (gleich den Periöken in Lakedämon) zu leibeigenen Bauern (Penesten) umgeschaffen worden. Aber auch die Ueberwinder wurden häufig die Knechte einiger adeligen Familienhäupter (Dynasten), die mit Hülse von Söldnern und Leibwächtern einezwingherrschaft über die bedeutendern Städte übten. Unter diesen waren Jason von Pherä und nach dessen Ermordung sein Neffe Alexander, ein entsetzlicher 370. Tyrann, die mächtigsten. Bon dem gedrückten Volke gegen den letztern um Hülfe ange- gangen zogpelopidas zweimal nach Thessalien, ordnete, auf dem ersten Zug, einen Thron- strcit in Makedonien (wobei er den jungen Philipp nebst 30 edlen Makedoniern als Geiseln nach Theben führte) wurde aber auf dem Rückzug von Alexander gefangen genom- men und nur mit Mühe einige Zeit nachher durch Epameinondas' Klugheit und Tapferkeit wieder befreit. Bei einem zweiten Zug wider Alexander fand Pelopidas seinen Tod. Zwi- schen beide Züge fällt seine Gesandschast nach Persien, wohin sich auch Sparta und Athen gewendet. Der Hof von Susa gab sich Mühe den antalkidischen Frieden zu er- neuern und zu bewirken, daß Sparta Messenien wiederherstellen, Athen seine neuge- 369. gründete Seehegemonie wieder ausgebcn, die Thebaner aber als Hüter des Friedens an Sparta's Stelle treten sollten. Zu einer solchen Stellung fehlte jedoch den Thebanern die moralische und physische Kraft, so sehr auch Epameinondas bemüht war, beides zu heben und durch Errichtung einer Flotte den Thebanern sogar zur Seeherrschaft zu ver- helfen. Allein die gänzliche Auflösung aller griechischen Bundesstaaten und die fortwäh- rende Befehdung der Einen durch die Andern, zu deren Beilegung Epameinondas viermal in den Peloponnes ziehen mußte, bewies, daß die Zeit einer kräftigen Hegemonie irgend eines griechischen Staates vorüber sei, und als nun noch Epameinondas bei Mantineia ge- fallen, war die Vorherrschaft in Griechenland mehr als jemals streitig. Ini. Die makedonische Zeit. 1. Philipp von Makedonien (361—336). §. 107. Nördlich von Griechenland liegt das rauhe Gebirgsland Make- donien, dessen Bewohner aus einem Völkergemenge verschiedener Abkunft be- standen, worunter auch einige griechische Stämme sich befunden haben mögen. Diese letztern wohnten in der alten Landschaft E m a t h i a mit der Hauptstadt Edessa, spater Aega genannt, dem ursprünglichen Herrschersitze der makedonischen
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