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1. Bd. 1 - S. 183

1854 - Leipzig : Engelmann
183 Die griechische Welt. flüchtigen und verbannten Griechen in ihre Heimath zurückkehren sollten, da ergriffen auch sie gleich den meisten übrigen Staaten von Hellas die Waf- fen gegen Antipater, was den lamischeu Krieg zur Folge hatte. (§. 125.) Nun wurde auch Demosthenes, der kurz zuvor wegen angeblicher Be- stechung durch Harpalos von der makedonischen Partei zur Flucht nach Aegina genothigt worden, aus der freiwilligen Verbannung ehrenvoll zurückgeführr, damit der Mann, dessen treue Hingebung für das Vaterland die Athener erkannt hatten, in so schwieriger Zeit dem Gemeinwesen mit Rath und That beistehe, und seiner Thätigkeit ist es hauptsächlich zuzuschreiben, daß viele griechische Städte im Peloponnes, in Hellas und in Thessalien in diesem Krieg mit den Athern gemeinsame Sache machten und daß die Bürger selbst mit kriegerischer Begeisterung wider die Makedonier und ihre bdotischen Bun- desgenossen ins Feld zogen. Die Schlacht von Megalopolis gehörte zu den blutigsten innerhalb der Grenzen des alten Hellas. An der Spitze eines beträchtlichen Söldnerheeres, das der lakedämonische König mit persischem Golde bei dem mit Asylrecht be- schenkten Poseidontempel auf dem Tanaros, dem gemeinsamen Werbeplatz aller griechischen Reisläufer gesammelt hatte, kämpften Agis und seine spartanischen Krieger mit dem Muthe und der Todesverachtung alter Zeit gegen die makedo- nische Uebermacht. „Agis überlebte die Niederlage nicht; am Fuße verwundet, von den Seinigen auf dem Schilde fortgetragen, wurde er eingeholt; da ließ er stille halten, ließ sich seine Waffen geben und wählte sich den Ort, wo er sterben wollte. Hier ließ er sich niedersetzen und kämpfte auf den Knien gegen die ver- folgenden Makedonier, bis eine Lanze seine Brust traf und er vom Leben befreit war." Um dieselbe Zeit kämpfte Alexander vonepeiros, Oheim des ma- kedonischen Königs, in Unteritalien wider die Lukaner, gegen welche ihn die Ta- 229. rentiner zu Hülfe gerufen, verlor aber sein Leben durch Verrath im Gefecht. kr) Sturz des Perserreichs (334 — 33€&). §. 113 a. Perslsche Zustä n d e (vgl. §. 50). Unter König Artaxer- xes Ii. ging das persische Reich immer mehr seinem Verfall entgegen. Während 404-360. der Hof mit seiner Wollust und Sittenlosigkeit, mit seinen Weiberränken und Grausamkeiten ein abschreckendes Bild orientalischer Verworfenheit darbietet, wo alle Laster und Leidenschaften ungebändigt walten und die menschliche Entartung in jeglicher Gestalt austritt, herrscht im Innern des Reiches eine wilde Ungebun- denheit, die sich bald als Despotismus von Oben, bald als Anarchie von Unten kund gibt und Bedrückung, Aufstände und blutige Gräuel im Gefolge hat. Ein- zelne Staaten und Provinzen machten sich frei und der „Groß-Sultan" in Susa hatte nicht die Macht, sie zum Gehorsam zu bringen; in andern herrschten Sa- trapen oder unternehnrende Fürsten willkürlich und gewaltthätig, bald auf eigene Hand, bald als tributpflichtige Vasallen des „großen Königs"; eine Anhäufung von Staaten ohne gemeinsames Recht, ohne geregelte Verwaltung, ohne ein ord- nendes Band ging die persische Monarchie unrettbar ihrer Auflösung entgegen; das Reich war ein morscher Bau, zu dessen Zertrümmerung nur ein kräftiger Stoß erforderlich war. Als Artaxerxes nach einer 46jährigen Regierung durch ^ ^ Gift aus der Welt geschafft wurde, kam sein Sohn Artaxerxes Iii. Ochoszgo-Zzs.
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