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1. Bd. 1 - S. 185

1854 - Leipzig : Engelmann
185 Die griechische Welt. bei sich trug. Dadurch weckte er in den Griechen Nationalgefühl/ Ruhmbe- gierde und Ehrliebe, während er die Makedonier durch seinen ritterlichen Muth, seine Tapferkeit und Gewandtheit zu begeistern wußte; und was ein solches Heer unter einem solchen Führer vermöge, zeigte sich gleich in der ersten Schlacht am Flüßchen Gramkos, wo die viel stärkere Kriegs- 334. macht der Perser erlag. Der westliche Theil Kleinasiens bis zum Taurus- gebirg war die Frucht dieses Sieges. Halikarnassos, von griechischen Söld- nertruppen tapfer und geschickt vertheidigt, wurde im Sturm erobert, die übrigen hellenischen Städte unterwarfen sich größtentheils freiwillig und be- grüßten freudig den stammverwandten Helden, der die alte demokratische Verfassung wieder herzustcllen versprach. Der große Werth, den Alexander auf seine griechische Abstammung legte, machte, daß er mit einer gewissen Ostentation als Hellene auftrat und als solcher gelten wollte, und die Mehr- zahl der Griechen kam diesem Bestreben um so williger entgegen, als dadurch ein Theil des Glanzes und des Ruhmes, der bald des Helden Haupt um- strahlte, auf die ganze Nation fiel. Die Inseln Lesbos, Chios u. A. kamen in Alexanders Gewalt, als der unternehmende Memn on, der von dort aus die Spartaner und andere griechische Staaten mit persischem (Selbe gegen die Makedonier unter die Waffen zu rufen bemüht gewesen war, plötzlich starb und auch die fremden den Griechen durch Sprache, Religion und Bil- dung nahe getretenen Völkerschaften Kleinasiens, die Lydier, Pamphylier und Karier huldigten ihm und behielten ihre gewohnten Einrichtungen. In der Stadt G ordion zerhieb er mit dem Schwerte den künstlichen Knoten des uralten Königswagcns, an dessen Lösung ein Orakel die Herrschaft über Asien geknüpft hatte, und zog dann auf gefahrvollen Märschen über das ki- likische Gebirgsland, wo er sich durch ein kaltes Bad in dem Flusse Kyd- nos eine schwere Krankheit zuzog, von der ihn nur die Geschicklichkeit des griechischen Arztes Philipp os und sein eigener Glaube an menschliche Tu- gend rettete. Ein Brief von unbekannter Hand hatte ihn nämlich vor Philipp gewarnt, als ob derselbe, von dem Feinde erkauft, ihn vergiften wollte. Ohne in seinem Vertrauen zu wanken, nahm er den Heiltrank, indem er zu gleicher Zeit das Schreiben mit der lügenhaften Angabe dem Arzte darreichte. §. 114. Nun stellte sich ihm Dareios Kodomannos selbst, der zu lange sorglos in seinem goldenen Palaste zu Susa verweilt und die Besetzung der Gebirgsstraßen unterlassen hatte, mit einem viel stärkern Heere in der Nähe der aus Syrien nach Kilikien führenden Pässe entgegen, erlitt aber in der großen Schlacht bei Issos eine vollständige Niederlage. Der Unglück- 333. liche, eines bessern Looses würdige König floh mit den zerstreuten Ueberresten seines feigen Heeres (bei dem nur die griechischen Söldner sich tapfer gehal- ten hatten) in das Innere seines Landes, indeß Alexander sich anschickte, Palästina und Phönizien zu unterwerfen, um diese wichtigen Länder nicht unbesiegt in seinem Rücken zu lassen; und sein Feldherr Par men ion das
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