Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 197

1854 - Leipzig : Engelmann
Die griechische Welt. 197 Knechtschaft geführt wurden; und als er unfern Lakoniens Nordgrenze einen Hauptfchlag wagte, verlor er durch die Niederlage von Selläsia alle Vor- 222- theile seiner bisherigen Bemühungen. Von einer kleinen Schaar Getreuer umgeben, entkam Kleomenes nach Sparta, wo er, sein Haupt an eine Säule gelehnt, einer kurzen Ruhe genoß und dann unverweilt der Meeresküste zu- eilte, um nach Alexandreia überzuschiffen. Hier suchte er von dem ägyp- tischen Hof Unterstützung zur Befreiung seiner Vaterstadt zu erlangen; als er der Gewährung seiner Bitte nahe war, starb König Ptolemäos Phila- delphos, und sein Nachfolger, von andern Einflüssen abhängig, versagte nicht nur jede Hülfe, sondern ließ sogar Kleomenes mit seinen Gefährten in derburg gefangen setzen. Da stürzten sie eines Tages mit Dolchen bewaffnet auf die Straßen der ägyptischen Hauptstadt, riefen das Volk, dem Freiheit ein unbekanntes Wort war, zur Freiheit auf und stießen dann, als ihr Ruf keinen Anklang fand, sich selbst die Dolche ins Herz. Kleomenes' Mutter 220, und Kinder wurden hingerichtet. §. 127. Nach der Schlacht von Sellasia zog der makedonische König als schonender Sieger in Sparta ein, stellte das Ephorat und die Oli- garchenmacht wieder her und nöthigte die Bewohner zum Abschluß eines Schutz- und Trutzbündnisses (Symmachie) mit dem achäischenbunde, der nunmehr unter Makedoniens Oberhoheit stand. Nach seiner Rückkehr starb Antigonos Doson und an seine Stelle trat der junge, hoffnungsvolle Philipp!!. (Iii.), für den jener bisher das Reich treu und gewissenhaft ver- Ph'sssp waltet hatte. Philipp war ein rascher, unternehmender Jüngling, der mit der221-179. Zeit große Kriegstalente entfaltete. Im Anfang seiner Regierung brach zwischen den Achäern und Aetolern der sechsjährige „Bundesgenossenkrieg" aus,221-215. in welchem der Peloponnes hart mitgenommen und viele Orte von den räu- berischen Aetolern schrecklich verheert wurden. Dieser verderbliche Krieg brach die letzten Kräfte der griechischen Staaten und raubte dem von wilder Par- teiwuth zerrissenen Sparta, das aus Haß gegen die Achäer sich dem ätolischen Bunde angeschlossen, vollends alle Macht und allen sittlichen Halt. Als da- her nach des Aratos Vergiftung der tapfere und hochsinnige Philopömen 2u- Oberhaupt (Stratege) des achäischen Bundes wurde und die feindseligen von dem rauhen, waffenkundigen Tyrannen Machanidas beherrschten Lake- dämonier mit Krieg überzog, vermochten diese nicht lange zu widerstehen. Machanidas wurde in der Schlacht von Mantineia besiegt und von 20s- Philopömen's eigener Hand getödtet, eine That die in den nemeischen Spielen von dem versammelten Griechenland mit allgemeinem Beifall be- grüßt wurde. Seitdem war Sparta's Ansehen vollends dahin, und wenn auch die Verwirrung, die bald daraus durch die Einmischung der Römer (§. 173.) über Griechenland kam, den gänzlichen Untergang noch einige Zeit verzögerte, so war doch der Fall der einst ruhmgekrönten lakonischen Haupt- stadt, wo nach Machanidas der grausame Tyrann Nabis *) eine blutige
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer