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1. Bd. 1 - S. 208

1854 - Leipzig : Engelmann
208 Geschichte der alten Welt C. Das Röirrerreieh. §. 135. Geographischer Abriß von Italien. Die langgestreckte schmale Halbinsel Italien, die im Norden und Nordwesten von den Alpen, im Osten von dem obern (adriatischen) und ionischen Meere, im Westen von dem untern (tyrrhenischen) Meere begrenzt und seiner ganzen Lange nach von den Apenninen durchschnitten ist, zerfallt in drei Theile, Ober-, Mittel- und Unteritalien. Die Apenninen bestehen aus einem 6000 Fuß hohen Hauptrücken und mehreren theils gleichlaufenden, theils quer gegen denselben ge- richteten und durch Hochebenen damit verbundenen Nebenketten. Da dieser Haupt- rücken der östlichen Küste naher liegt als der westlichen, so sind die in das adria- tische und ionische Meer mündenden Flüsse meistens kleiner und von kürzerm Laufe als die nach Westen sich ergießenden, mit Ausnahme des Po, des einzigen be- trächtlichen Flusses der ganzen Halbinsel. Die wenigen Ebenen des Landes sind theils fruchtbare Landstriche, wie die campanische am Fuße des feuerspeienden Bergs Vesuv, theils Moraste oder mit Gras bedeckte feuchte Niederungen wie die p o mp tin i sch en Sümpfe zwischen Rom und Neapel und die sogen. Ma- remmen von Pisa, Arezzo u. a. O., theils wasserarme, mehr oder minder öde und steppenartige Ebenen, wie die apulische und römische Eampagna. Unter denscen sind die durch ihrenaturschönheiten berühmten Seen Oberitaliens (der Maggiore-, Eomo-, Garda-See) für die Geschichte weniger bedeutend als die kleinern von Mittclitalien (lrasimenischer, Fuciner-, Averner- und Lucriner-See). I- Oberitalien umfaßt die Ebenen auf den beiden Ufern des Padus (Po) und hat zur S ü d g r e n z e das Küstenflüßchen R u b i c o im Osten und den kleinen Fluß Macra im Westen. Von seinen gallischen (keltischen) Bewoh- nern führt es den Namen diesseitiges G a lli en (Gallia Cisalpina). Unter den zahlreichen Nebenflüssen des Po sind besonders der von den Alpen herabströ- mende Ticinus und die von den Apenninen kommende Trebia zu merken. Um den venetianischen Meerbusen herum wohnten die Earner, mit der reichen Handelsstadt Aquileja und dem schönen mit Landhäusern geschmückten Al- tinum, und die Veneter mit den blühenden Städten Adria, Patavium (Padua, Geburtsort des Geschichtschreibers Livius), Verona (ursprünglich von dem Volksstamme der Euganeer bewohnt, dann von den Cenomanern erobert, zuletzt eine reiche römische Kolonie) u. a. m. Die Küste am tyrrhenischen Meere führte den Namen Ligurien; Genua war die berühmteste Stadt darin. Die Gallier, die nach und nach ganz Oberitalien in Besitz nahmen und die frühern Bewohner, die Etrusker, weiter nach Süden drängten, schieden sich in mehrere Völkerschaften mit verschiedenen Namen. Die berühmtesten darunter auf dem nördlichen Po-Ufer waren die streitbaren I n sü b re r mit der Stadt Me- diolanum (Mailand), die Tau rin er, wo nachmals Augustus die Stadt Turin (Augusta Taurinorum) anlegte, die Sa lasser, wilde, räuberische Alpen- bewohner, und die Eenomaner mit Brixia, Mantua (in dessen Nähe Andes, der Geburtsort des Dichters Virgil) und dem Schlachtfeld Bedria- cum (69 n. Ehr.); auf dem südlichen Ufer die Boj er mit den Städten Parma, Mut)na (Modena), Bononia (Bologna, vor Altersfelsina) u. a., die Lingoner um Ravenna herum, u. s. w. Am südlichsten wohnte der gal- lische Volksstamm der Sen onen, die sich der Ostküstc von Umbrien, bis in
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