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1. Bd. 1 - S. 211

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 211 verbunden war: Lavinium an der appischen Straße und nahe dabei das durch seinen Junotempel berühmte Lanuvium in einer romantischen, mit vielen Land- häusern gezierten Gegend. Suessa Pometia die uralte von Tarquinius Su- perbus eroberte Volskerstadt an den p o mp t i n i sch en S üm p fen, die gleich den minturnischen schon im Alterthum als Schlupfwinkel für Räuber und Ban- diten dienten. Auchnorba, das weinreiche Setia, Fregella und die be- rühmte, spater mit römischem Bürgerrecht beschenkte Municipalstadt Arplnum, Geburtsort von C. Marius und Cicero, gehörten dem Volskerbunde an; Sora war ihre nördlichste Stadt. An der Stelle der Burg der festen Militar- kolonie C a si n um liegt das berühmte Kloster Monte Casino. — Die be- deutendsten Städte der Herniker waren Anagnia und Ferentinum. Ur- alte Latinerstädte waren ferner G abii und das wegen seiner gesunden Luft und reizenden Gegend vielbesuchte und mit zahlreichen Landhäusern geschmückte Prä- neste (Palestrina), mit einem berühmten Orakeltempel der Fortuna; östlich davon lag das romantische Sublaqueum (Subiaco), in dessen Nähe das sabinische Landgut des Dichters Horatius sich befunden haben mag. Eine der ältesten und berübmtesten Städte Latiums war Tibur (Tivoli) am Anio, von den vornehmen Römern wegen der Herrlichkeit der Gegend vielbesucht und mit zahllosen Landhäusern geschmückt. Die romantische Natur und die klassischen Er- innerungen machen noch jetzt auf den Beschauer einen gewaltigen Eindruck. — 6) Campanien (jetzt Terra di Lavoro), ein aus einer höchst fruchtbaren Ebene und einer romantischen, rebenreichen Hügelkette bestehendes Land, mit dem durch seine trefflichen Weine berühmten Massikerberge und dem Falerner Ge- biet auf der Grenze von Latium; mit dem in der Kriegsgeschichte bekannten und mit einem Jupitertempel geschmückten Tifätaberge nördlich über Capua; mit dem weltberühmten Feuerberg Vesuvius und mit dem an Wein und Natur- schönheiten reichen, vulkanischen G aurusg eb irg, wo sich der merkwürdige Kratersee Av ern us mit seinen tödtlichen Ausdünstungen und der austernreiche Lucrinersee befinden. Unter den Flüssen sind der Liris, Volturnus und der Küstenfluß Silarus am bedeutendsten. Campanien mit den Vorgebirgen von Misenum und Surren tum, der reizenden mit prachtvollen Landhäusern gekrönten Bucht von Bajä und Puteöli, und den gegenüberliegenden Inseln Capreä (Capri) und Aenaria (Jschia) gehört zu den schönsten und fruchtbar- sten Ländern des Erdbodens. Getreide, Wein und Olivenöl sind von seltner Fülle und Güte. Darum haben auch schon frühe verschiedene Völker sich daselbst angcsiedelt und Städte angelegt; so die Griechen Cuma, einst eine der reichsten und blühendsten Handelsstädte des westlichen Mittelmeers, die Mutterstadt von Neapölis (ursprünglich Parthenöpe), Puteoli u. a.; die Etrusker Ca- pua und Nola; die durch einen Ausbruch des Vesuvs (79 n. Chr.) verschüt- teten Städte Herculanum, Pompeji, Stabiä waren Landstädte der Osker. Unter den.städten im Innern des Landes sind ferner zu merken: das olivenreiche Venafrum, Cales und Teänum, berühmte Weinorte, und Atella, gleich Capua eine etruskische Pflanzstadt, berühmt durch seine Mi- menspiele mit Gesang und Tanz. Im zweiten punischen Krieg sielen die meisten Städte Campaniens an die Karthager ab und wurden darum von den Römern schwer gezüchtigt. Der Avernersee und die Umgegend von Cumä wurden von den alten Dich- tern als der Eingang in das Reich der Unterwelt dargestellt, wozu die Localitätcn sehr geeignet schienen, „indem die Menge von Schluchten, Grotten, tiefen Erdhöhlen, die verborgenen Berg - oder Kesselseen, von schauerlichen Wänden und vom brausenden Meere 14*
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