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1. Bd. 1 - S. 245

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 245 mußten die Karthager schnell einen Frieden eingehen, worin sie aufsici- lien und die benachbarten Inseln verzichteten und in die Zahlung einer groß- ßen Entschädigungssumme für die Kriegskoften willigten. Sicilien, „Italiens Kornkammer", wurde die erste römische Provinz, d. h. eine mit Rücksicht aus die Staatskasse verwaltete „Kammerlandsch ast." Ein in eine römische Provinz umgewandeltes Land erhielt von dem siegenden Feldherrn, mit Vorbehalt der Senatsbestätigung, eine besondere Einrichtung und wurde dann von einem Pro- prätor oder Proconsul nebst einem Legaten und Quästor verwaltet. Anfangs wurden die Statthalter eigens zu der Stelle ernannt; später aber loosten die vom Amte abtretenden Prätoren und Consuln um die, gewöhnlich auf ein Jahr übertragene, Statthalterschaft. Diesen Proconsuln und Proprätoren stand außer der Verwaltung auch die Rechtspflege und das Kriegswesen in den Provinzen zu. Die Rechtspflege geschah nach dem von Jahr zu Jahr mehr ausgebildeten und vervollkommneten römi- schen Rechte und in lateinischer Sprache, was für die fernen barbarischen Länder eine Quelle der Cultur, aber auch der Bedrückung und Uebervortheilung wurde. Die aus den Provinzen bezogenen Einkünfte der Römer waren mannigfacher Art; außer den Staats- gütern, die sie in Gemcinland verwandelten und verpachteten, erhoben sie noch Grund- und Personalstcuer an Geld oder Zehnten, Hutgeld von den öffentlichen Triften, Abgaben von Berg- und Salzwcrken, Hafen- und Landzölle u. dgl. m. Die Steuern wurden nicht un- mittelbar erhoben, sondern verpachtet (§. 179). c) Der gallische Krieg. Die Karthager in Spanien. §. 166. Während die Karthager nach dem Frieden mit ihren empörten Miethtruppen einen dreijährigen Vernichtungskrieg zu führen hatten, der ihr Gemeinwesen dem Untergang nahe brachte und nur durch Hamilkars Kriegskunst sein blutiges, von schrecklicher Grausamkeit begleitetes Ende erreichte, bemächtigten sich die Römer der den Puniern zugehörigen Inseln Korsika und Sardinien nach schweren Kämpfen mit den halb- wilden Einwohnern und entrissen alsdann den seeräuberischen Illyriern, die einige römische Schiffe weggenommen und einen Gesandten getödtet hatten, die Insel Kerkyra nebst den Städten Epidamnos (Dyr- rhachium) und Apollonia. Die zweite Schließung des Ianustem- pels, die in diese Zeit fällt und wodurch symbolisch ein allgemeiner Friede angedeutet ward (die erste fand unter Numa, die dritte und letzte unter Augustus statt), kann nur von kurzer Dauer gewesen sein, da schon um 226 ein furchtbarer Krieg mit den cisalpinischen Galliern, die er- grimmt über die Gründung neuer Militärcolonien in ihrem Lande dem Vor- dringen der Römer Schranken setzen wollten und zu demzweck ihre celtischen Stammgenossen aus den Alpen (die Gäsaten) zu Hülfe gerufen hatten, Roms ganze Kraft in Anspruch nahm. Schon stand der furchtbare Feind, Brand und Verwüstung bringend, vor Clusium, als die Römer an der Spitze der erschreckten italischen Völkerschaften ihm entgegenzogen und bei Tela- m on an Etruriens Küste, den tapfern, aber schlecht bewehrten Galliern eine solche Niederlage beibrachten, daß 40,000 das Schlachtfeld deckten und 10,000 Kriegsgefangene in die Gewalt der Sieger sielen. Ein zweiter Sieg, 241. 238. 22«. 225.
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