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1. Bd. 1 - S. 276

1854 - Leipzig : Engelmann
276 Geschichte der alten Welt. tausend Gefangenen in der kilikischen Stadt Soli, die fortan Pompejo- polis hieß, einem Rückfall in des alte Freibeuterleben zu steuern. — Kaum hatte Pompejus durch Vernichtung dieses Piratenwesens Roms Seeherr- schaft aufs Neue befestigt, so erlangte er durch das Manilische Gesetz auch den Oberbefehl gegen Mithridates. §. 194. Dieser unversöhnliche Rbmerfeind hatte während der innern Kriege Roms seine frühern Eroberungs- und Befreiungs-Pläne wieder aus- genommen, hatte sich mit Sertorius in Verbindung gesetzt und war mit Heeresmacht in Bithynien (das den Römern von Nikomêdes erblich binterlassen worden) eingerückt, während seine Flotte die römische Seemacht bekämpfte. Siegerin einem Sectreffen, war Mithridates mit der Belagerung der reichen, den Römern verbundenen Inselstadt Kyzikos beschäftigt, erlitt aber hier von Lucullus eine solche Niederlage, daß er eilig in sein Reich zu- rückkehrte und als auch dies dem römischen Sieger zusiel, Schutz und Hülfe bei seinem Eidam Tigränes, König von Armenien, suchte. Lucullus stellte Pontus und Kleinasien, das von habsüchtigen Wucherern und Pächtern schwer gedrückt wurde, unter eine neue Verwaltung und geordnete Rechts- pflege, besiegte dann das ungeheuere Heer des mächtigen armenischen Königs bei dessen neuer Hauptstadt Tigranokerta und traf schon Anstalten, das ganze Königreich zu unterwerfen und die römischen Adler in das ferne Par- thien zu tragen, als die Legionen, durch Uebelwollende verleitet, dem Feld- herrn in der Nähe der alten Hauptstadt Artaxata den Gehorsam versagten und durch Widersetzlichkeit seine Unternehmungen hemmten. Darüber entkam Mithridates wieder nach Pontus, wo er mit rastloser Thätigkeit neue Kriegs- rüstungen machte. Lucullus kehrte zu seinen gepriesenen Reichthümern, Ge- nüssen und Lustgärten H zurück, indeß Pompejus den Oberbefehl über das armenisch -pontische Heer mit seinen übrigen Würden verband und dadurch unumschränkter Gebieter von Asien wurde. *) Für diese brachte Lucullus von Kerasunt (Kerisonte) die ersten Kirschbäume mit. — In seinen zahlreichen Palästen, Landhäusern und Gartenanlagen hatte Lucullus, ein menschenfreundlicher, gebildeter Mann, große Schätze der Kunst und Wissenschaft gesam- melt, die nebst dem zum Sprichwort gewordenen Lucullischen Luxus sein Haus zu einem gesuchten und bewunderten Vereinigungspunkt aller sinnlichen und geistigen Genüsse machten. Habsucht, die Quelle seiner fabelhaften Reichthümer, war das einzige Laster, das man ihm vorwarf. §. 195. In einer nächtlichen Schlacht am Euphrat, in jener schluch- tenreichen Berggegend, wo in der Folge Nikopölis (Siegesstadt) angelegt ward, besiegte Pompejus den unermüdlichen Mithridates und trieb ihn zur Flucht nach Kolchis; dann brachte er Armenien ohne Schwertstreich in seine Gewalt und zwang den mit seinem eigenen Sohne in Hader lebenden Tigränes zur Unterwerfung und Huldigung. Nachdem er hieraufdiekaukasus- länder (Albanien und Jberien) siegreich durchzogen, der kraftlosen Herrschaft
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