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1. Bd. 1 - S. 278

1854 - Leipzig : Engelmann
278 Geschichte der alten Welt. und Philosoph ie gewidmet, daß er als Staatsmann und Redner mit Demosthenes verglichen werden konnte und über Redekunst und Philosophie gründliche Werke verfaßt hat. Gegen seine Bürgertugend, seine Vaterlandsliebe und sein bewährtes Rechtsgefühl kommen seine Eitel- keit, Ruhmredigkeit und andere Schwächen nicht in Betracht. Sein häufig durch die Freundschaft für Pomp ejus bedingter politischer Standpunkt war der eines Vermittlers. — Unter seinemconsulat bildete dersullaner Catilina, (§.190) ein Mann von Kraft und vornehmer Abkunft, aber befleckt durch ein lastervolles Leben und gedrückt von Schulden, mit einigen ehrsüch- tigen Römern ersten Ranges eine Verschwörung, deren Zweck war, die Con- suln zu ermorden, Rom anzuzünden, die Verfassung umzuftürzen und in der Verwirrung sich mit Hülfe der Sullanischen Soldaten und des frechen Pö- bels der Herrschaft zu bemächtigen und eine Militärdespotie einzurichten. Aber der wachsame Cónsul Cicero, dessen Eifer seine im Senat gehaltenen, durch Kraft und Lebendigkeit ausgezeichneten vier Reden gegen Catilina beurkunden, vereitelte das frevelhafte Unternehmen. Der schlaue, in der Kunst der Verstellung sehr gewandte Verbrecher ward trotz seiner Lift und Verschlagenheit von Cicero entlarvt und zur Flucht aus der Stadt genöthigt, worauf der Senat auf Eintrag des Consuls und unter Zustimmung des jüngern Cato die Todesstrafe gegen ihn und seine bereits zur Haft gebrach- ten Mitverschworenen (Lentülus, Cethegus u. a.) aussprach. Die letz- teren wurden alsbald, Cäsars Fürsprache ungeachtet, im untersten Raume des capitolinischen Kerkers erdrosselt, Catilina selbst aber, der mit dem Rest seiner Rotte nach Etrurien geflohen war, fand in der Gegend von Pistoria im muthvollen Kampfe gegen die consularischen Heere seinen Tod. Die Ent- schlossenheit und der Muth der Kämpfenden wäre einer bessern Sache wür- dig gewesen. Sallust beschließt seine Geschichte des Catilinarischm Kriegs mit folgender Erzählung des Ausgangs: „Als Catilina seine Truppen zerstreut und sich nur mit Wenigen noch übrig sicht, stürzt er sich seines Geschlechts und seines frühern Ansehens eingedenk, in den dichtesten Haufen der Feinde, wo erfechtend durchbohrt wird. — Aber nach beendigter Schlacht da konnte man in der Thal sehen, welche Kühnheit, welch' muthiger Geist in dem Heere des Catilina geherrscht hatte. Denn fast jeder bedeckte, nachdem er den Geist aufgegebcn, mit seinem Körper dieselbe Stelle, welche er lebend im Kampfe eingenommen hatte. Einige Wenige jedoch , welche die Garde - Cohorte mitten im Feinde aus einander gesprengt hatte, waren in einiger Entfernung von einander, wiewohl alle mit den Wunden auf der vordcrn Seite des Körpers, zusammengestürzt. Catilina aber wurde weit entfernt von den Seinigen unter den Leichen der Feinde aufgcsunden, auch noch ein wenig athmend und das wilde Gemüth, das er im Leben gehabt hatte, im Gesichte noch bewahrend. Von seinem ganzen Heere wurde überhaupt weder in der Schlacht, noch auf der Flucht ein frci- geborner römischer Bürger gefangen genommen. So wenig hatten Alle sowohl ihr eigenes Leben als das der Feinde geschont. Allein auch das Heer des römischen Volks hatte keinen frohen noch unblutigen Sieg erlangt; denn die Tapfersten waren alle theils in der Schlacht gefallen, theils schwer verwundet aus ihr zurückgckchrt. Aber Viele, die des Sehens hal- der oder um Beute zu machen vom Lager aus hingegangen waren, fanden bei dcm Umwcnden
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