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1. Bd. 1 - S. 281

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 281 ein gemeinsames Band. Das von einem ritterlichen Adel und der mächtigen, stolzen Priesterschaft der Druiden beherrschte Volk war unfrei und trotz mannichfacher Kunstfertigkeit, städtischer Anlagen und gesellschaftlicher Ein- richtungen in einem beschränkten Bildungskreise und einer wenig veredelten Gedankenwelt befangen. Wild und kriegerisch von Natur stürzten sie sich, von Druiden und Barden angefeuert, mit Ungestüm in die Schlacht, erman- gelten aber der Ausdauer. Von diesem Gallien war bereits der Südosten römische Provinz geworden (daher Provence) als der Plan der Helve- tier, ihr armes und wenig fruchtbares Bergland mit dem reichen südwestli- chen Gallien zu vertauschen, den Römern, die dieses nicht dulden wollten, die gewünschte Veranlassung gab, in das Herz der keltischen Staaten einzu- dringen. Casar besiegte die Helvetier in einer blutigen Schlacht (bei Bibracte), zwang sie zur Rückkehr in ihre niedergebrannten Dörfer und verwüsteten Gaue und machte sie zinspflichtig. Alsdann überwand er den germani- sch en Heerführer Ari ovift, der mit seinen abgehärteten Truppen die im östlichen Gallien wohnenden Sequaner und Ae du er mit harter Botmä- ßigkeit drückte, und nöthigte ihn, mit dem Rest seines geschlagenen Heeres sein überrheinisches Vaterland wieder aufzusuchen. Nachdem Cäsar auch die tapfern Belgier unterworfen und die heldenmüthigen Nervier in einer- schweren Schlacht an der Sambre (Sabis) besiegt hatte, setzte er zweimal über den Rhein (bei Andernach und Bonn), um die kriegerischen Bewohner des rauhen, von dunkeln Wäldern (Hercynia) durchzogenen Germaniens zu schrecken und von feindlichen Angriffen auf Gallien abzuhalten. Diesem Unternehmen, bei welchem die Römer wider gegebene Zusage die germani- schen Volksstämme der Usiputer und Tenchterer am Niederrhein treulos über- fielen und niedermachten, verdanken wir die erste, kurze Beschreibung unsers Vaterlandes Ln Casars Denkwürdigkeiten über den gallischen Krieg. Doch gedachte der römische Feldherr weder in Deutschland noch in Britannien, an dessen felsiger Küste er gleichfalls zweimal landete, blei- bende Eroberungen zu machen. Nachdem er den in Thierselle gekleideten Insulanern keltischer Abkunft, die auf Streitwagen kämpften, Ehrfurcht vor Roms Größe eingeflößt, segelte er zurück, um die gallischen Völker, die, von unruhiger und wankelmüthiger Natur, immer wieder absielen und zu den Waffen griffen, wenn er anderswo beschäftigt war, vollends zu unter- werfen. Aber erst als der letzte allgemeine Aufstand unter Vercingetörix bei Ale si a in Burgund bewältigt war, gelang es dem Eroberer, das ganze Land bis zum Rheinstrom allmählich zu unterwerfen und in eine Provinz des römischen Weltreichs umzuwandeln. Freundliche Behandlung der Stamm- häuptlinge (mit Ausnahme des Vercingetörix, der sich selbst dem Sieger ausgeliefert aber dennoch zur Erhöhung des Triumphes in Ketten gelegt und später hingerichtet wurde) und mäßige Steuern befestigten die Herrschaft der Römer und Cäsars Ansehen. Die Druidenreligion (§. 15) mit ihren düstern
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