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1. Bd. 1 - S. 283

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 283 seines Nebenbuhlers wachsenden Kriegsruhm neidisch und seit dem Tode seiner Gemahlin Julia (Casars Tochter) demselben mehr entfremdet, sich seines Einflusses zu dessen Nachtheil bediente und ihn von dem Consular fern zu halten suchte. Auf sein Zuthun erging nach Beendigung des gallischen Kriegs vom Senat an Casar das Gebot, seinen Oberbefehl niederzulegen und seine Truppen zu entlassen, indeß Pompejus mit neuer außerordentlicher Macht bekleidet ward. Die Volkstribunen Curio, Cassius und Anto- nius, die gegen diesen Beschluß ihr Veto einlegten und verlangten, daß auch Pompejus seiner Gewalt entsage, wurden drohend zurückgewiesen; sie flohen in Cäsars Lager und gaben dem trotzigen Feldherrn einen willkomme- nen Vorwand als Rächer der verletzten Heiligkeit des Tribunals und als Beschützer der Volksrechte aufzutreten. *)Milo, Cicero's Freund, bewarb sich um das Consulat, wurde aber dabei von Pompejus und Clodius gehindert. Der letztere überfiel denselben, als er mit seiner Familie nach seinem Landgute reisen wollte, mit einer Rotte, verlor aber bei dem entstan- denen Gefechte das Leben. Bei der Verbrennung des aus dem Forum ausgestellten Leich- nams des Clodius durch den rasenden Pöbel, wurde die Curie ein Raub der Flammen. Die Aufregung war so groß, daß Pompejus allein zum Cónsul ernannt wurde, um seine Macht zu erhöhen. Er ließ sofort gegen Milo einen Prozeß einleiten und denselben, trotz Cicero's meisterhafter Vertheidigungsrede, verurthcilen, woraus dieser nach Massilia in freiwillige Verbannung ging. §. 200. Nachdem die Würfel des Geschicks gefallen (,,a1ea)aota 68t"), setzte Casar nach einigem Bedenken über den Grenzfluß Rubico und zog mit seinen abgehärteten ihm treu ergebenen Legionen in raschem Siegeslauf durch Umbrien und die sab ellis ch en Staaten. Seine Milde und Freund- lichkeit öffnete ihm alle Thore und gewann ihm die Herzen Der Bewohner. Pompejus, zu spät aus seinem unbegreiflichen Sellstvertrauen und seiner sorg- losen Zuversicht aufgeschreckt, wagte es nicht, ihn in Rom zu erwarten; er eilte mit seinen neugeworbenen und wenig zuverlässigen Truppen und einem großen Gefolge von Senatoren und Aristokraten über Capua nach Brun- dusium, und als sich der Sieger dieser Stadt näherte, über das jonische Meer nach Epirus. Seine großsprecherische Aeußerung, daß er mit seinem Fuße Legionen aus dem Boden stampfen könne, hatte sich als Täuschung und Prahlerei erwiesen. Cäsar dagegen zog über Rom, wo er-die Gemüther beruhigte, den gesprengten Senat wieder einsetzte und sich des von den flüch- tigen Consuln zurückgelassenen Staatsschatzes bemächtigte, nach Spanien und trieb dort die Heere seines Gegners durch sein überlegenes Feldherrn- talent und die überflügelnde Schnelligkeit seiner Bewegungen so in die Enge, daß sie eine Capitulation schlossen, in Folge deren die Feldherren und Führer zu Pompejus entlassen wurden, indeß die Gemeinen großentheils zu dem Sieger übergingen. Nachdem Cäsar auf dem Rückweg noch Massilia, das neutral (parteilos) bleiben wollte, nach harter Belagerung zur Unter- werfung gebracht und an Gut und Freiheit schwer gezüchtigt hatte, begab
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