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1. Bd. 1 - S. 302

1854 - Leipzig : Engelmann
302 Geschichte der alten Welt. c) Die Freiheitskämpfe der Deutschen. tz. 211. Augustus liebte den Krieg nicht; er sagte, die Lorbeern seien schön aber unfruchtbar. Seine Kriege in Spanien und in den Alpen- gegenden (Rhätien, Vindelicien, Noricum) hatten daher hauptsächlich Befestigung und Beschützung der Reichsgrenzen zum Zweck, und die Parther wußte er durch Klugheit so zu gewinnen, daß sie freiwillig die Feldzeichen und Gefangenen aus Crassus'heer (§. 197.) zurückschickten. Der n7^1r. blutige und verheerende Krieg in Dalmatien und Pannonien war ein Vertheidigungskampf wider eine im Aufstand begriffene kriegerische Nation, die sich mit den Waffen von der Steuerlast und dem Heerbann zu befreien suchte, aber nach dem heldenmüthigen Untergang der Stadt Arduba die Herrschaft Roms über die verwüsteten Lander vom Adriameer bis zur Donau anerkennen mußte. Nur in Germanien suchte Augusts tapferer Stiefsohn Drusns, nachdem er den Rhein durch viele Castelle (Mainz, Bonn u. a.) 12-9. befestigt, auch die Völkerschaften zwischen diesem Flusse und der Elbe zu unter- ö' jochen. Er machte von Mainz aus mehrere glücklichefeldzüge gegen die dem Suevenbund angehörenden Völkerschaften jener Gegend, die Usipeten, Sigambrer, Bructerer, Cherusker, Katten u. a., und suchte das Gewonnene durch eine Veste an der Lippe (Aliso) und durch den Drusus- graben (über den Taunus nach der Wetterau) zu behaupten. Als ein Sturz vom Pferde ihn auf dem Rückzuge von der Elbe in der Blüthe der Jahre ins Grab stürzte, vollendete sein Bruder und Nachfolger Tiberius, mehr 4 n. Ehr. durch kluge Unterhandlungen mit den zwietrachtigen Germanen, als durch Waffengewalt die Eroberung von Westdeutschland, worauf zwischen Rhein und Weser eine römische Statthalterschaft errichtet wurde. Bald droh- ten fremde Sitten, Sprache und Rechtspflege die deutsche Volkseigenthüm- lichkeit zu vernichten; schon fochten germanische Krieger in den Schlachtreihen der Römer und brüsteten sich mit fremder Auszeichnung, als die Hoffahrt, Habsucht und Unbedachtsamkeit des Statthalters Ominctilius Varus, eines beschränkten an Syriens knechtische Einwohnerschaft gewohntenmannes, der den Besiegten Tribut und römisches Gerichts- und Strafwesen aufbürdete *), den eingeschläferten Freiheitssinn der germanischen Völker weckte. Unter der Leitung des kühnen und umsichtigen Cheruskerfürsten Hermann (Ar- min), der in römischem Kriegsdienste den Feinden selbst ihre Kriegsweise ab- gelernt hatte, schlossen die Cherusker, Bructerer u. a. einen Bund zur Abschüttelung des fremden Jochs. Umsonst warnte Segest, deffen Tochter Thusnelda von Hermann entführt und gegen des Vaters Willen geheirathet worden, den nachlässigen in argloser Sicherheit sich wiegenden Statthalter. Um einen absichtlich erregten Aufstand zu dämpfen, zog der verblendete Varus mit drei Legionen und vielen Hülfstruppen, nebst einem großen Troß und einer Masse von Wagen und Lastthieren durch den Teutoburger Wald 9.
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