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1. Bd. 1 - S. 377

1854 - Leipzig : Engelmann
377 Das byzantinische Reich. reichen Schatz Theodorichs des Großen demüthig niederlegte, die Ostgrenze gegen den Perserkönig Kosru (Chosroes) Nu schirm an zu schützen. Die von den Gothen zu Hülfe gerufenen Franken machten indessen die lombar- dische Ebene zur Einöde, legten Mailand in Asche und ermordeten die männ- liche Bevölkerung. Aehnliche Gräuel begingen die Burgunder in Genua. tz. 252. Nach Belisars Abzug erhob der Rest des Gothenheers, ger- manischer Sitte gemäß, den tapferen Totilas auf den Herrscherschild und begrüßte ihn als König. Dieser überwand die oströmischen Feldherren und unterwarf in raschem Siegeslauf ganz Italien. Roms Kunstschätze, Denk- male und Bauwerke fanden dabei größtentheils ihren Untergang, so daß von dieser Zeit an Italiens alte Pracht und Cultur nur noch aus seinen Ruinen sichtbar war. Da kam Belisar abermals; allein von dem mißtrauischen Kai- ser mit Truppen und Geld schlecht versehen, vermochte er mit allem Helden- muth und aller Kriegskunst das Verlorene nicht wieder zu erobern. Wie in „verstohlener Flucht" mußte er mehrere Jahre lang an der Küste hin von einem Orte zum andern ziehen, ohne eine entscheidende Schlacht wagen zu können. Zürnend rief ihn daher Iustinian zurück und strafte ihn mit seiner Ungnade. Doch ist die Sage, daß er als geblendeter Bettler ins Elend gestoßen wor- den, eine Erfindung späterer Zeit. Seine Heldengröße und seine edlen Eigen- schaften sind nur durch die Schwachheit getrübt, womit er sich seiner unwür- digen und lasterhaften Gemahlin, einer Freundin der Kaiserin, unterordnete. Sein Nachfolger ward der persische Eunuchenarses, ein gewandter Höfling, in dessen kleinem, schwächlichem Körper eine Heldenseele, gleich der des Be- lisar, wohnte. Bei Tagina auf der blutgetränkten Wahlstatt von Senti- n um (busla Gallorum; §. 159.) erlag Totilas mit seinen tapfersten Strei- tern dem Schwerte der überlegenen Feinde. Umsonst erhoben die Trümmer des Gothenheeres den heldenmüthigen Tesas auf den Königsschild; nach vielen blutigen Gefechten amvolturno und bei dem alten Cumä, wo sein Bruder den Königsschatz hütete, fiel auch er an der Spitze seiner Edeln und nur eine kleine Schaar, welcher Narses in Anerkennung ihrer Tapferkeit freien Abzug gewährte, suchte sich unbekannte Wohnsitze jenseit der Alpen, wo sie sich unter andern Volksstämmen verloren. So endete das Gothen- reich nach einem glorreichen Fall; dem schönenitalien aber, das mittlerweile auch noch durch die feindlichen Einfälle heidnischer Allemannen furchtbar verwüstet und durchplündert worden war, hatte der lange Krieg Wunden geschlagen, von denen es sich nie wieder ganz erholte. Die alte Welt mit ihrer Kunst und Herrlichkeit war darüber in Schutt und Trümmer gesunken. T. Die Langobarden. §. 253. Fortan verwaltete Narses als kaiserlicher Statthalter (Exarch) von Ravenna aus das eroberte Land nach byzantinischem Rechte; er verwan- 544. 549. 552. 554.
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