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1. Bd. 1 - S. 399

1854 - Leipzig : Engelmann
399 Das Zeitalter der Karolinger. Philosophie, so vortheilhaft aus, daß sie bei den Zeitgenossen und den nachgebornen Ge- schlechtern im höchsten Ansehen standen. Der berühmteste darunter war Juda Ha Levi, geboren um 1080 in Castilien, ein in den morgenländischen und romanischen Sprachen er- fahrener, in allen Wissenschaften jener Zeit unterrichteter und mit den religiösen Anschauun- gen der Juden, Christen und Mohammedaner vertrauter Mann. In der Sehnsucht nach dem heiligen Lande mit den Christen seiner Zeit übereinstimmend unternahm er eine große Reise nach Aegypten und Palästina. Die Resultate seines Nachdenkens und seiner Erfah- rungen legte er in einem größern in dialogische Form eingekleideten Werke nieder, das im Judenthum wurzelnd und in arabischer Sprache versaßt dem Geiste nach mehr dem Chri- stcnthum verwandt ist. Berühmt bei Mit- und Nachwelt war sein auch ins Deutsche über- setztes Liederbuch (Divan). Außer Halevi werden noch eine Menge spanischer Juden namhaft gemacht, die sich vom 11 —13. Jahrhundert durch Wissenschaften, Sprachkunde, und Dichtung ausgezeichnet haben, so Abu Ajub Salomo, Juda Abbas, Abraham den Esra u. A. m. is. Das Mittelalter. I Das Zeitalter der Karolinger. 1. Pipin der Kleine (7lt —Dl8). §. 269. Die australischen Herzoge, die immer den fähigsten und streit- barsten ihrer Söhne zum Haupt der Familie erklärten, hatten sich durch ihre Kriegsthaten das Vertrauen der Nation, durch ihren Eifer um die Ver- breitung des Christenthums die Gunst der Geistlichkeit erworben. Durch beides wurde die Erhebung Pipins des Kleinen auf den fränkischen Thron herbeigeführt. Denn als eine Reichsversammlung in Soissons den letzten blödsinnigen Merwinger Childerich Iii. des Throns entsetzte und den Großhofmeister Pipin (Sohn Karl Martels, Enkel Pipins von Heristall §. 247.) zum König ausrief, bestätigte der Papst die Wahl, um in seinem Gedränge zwischen den Langobarden und dem griechischen Exarchat eine Stütze in dem fränkischen Herrscher zu finden. Zur Vergeltung für die Kö- nigsweihe, die, wie es heißt, zuerst Bouifacius (§. 280.) und dann Papst Stephan selbst vollzog, erwarb dieser durch zwei siegreiche Feldzüge nach Italien dem römischen Stuhle Unabhängigkeit von d en bi lderstür- menden Kaisern (§.255.) und verlieh ihm durch die Pip in'sch e Schen- kung das den Langobarden entrissene Gebiet des Erarchats am adriatischen Meere von Ravenna bis Ancona. Dadurch wurde der Grund zur welt- lichen Macht d es P apst es gelegt. Sechszehn Jahre regierte Pipin kräf- tig und ruhmvoll über das fränkische Reich, das er durch Eroberungen im Süden (Aquitanien) und Norden (Friesen) erweiterte und abrundete. Die unfolgsamen Großen bändigte er durch die Ueberlegenheit seines Geistes und
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