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1. Bd. 1 - S. 419

1854 - Leipzig : Engelmann
Normannen und Dänen. 419 setzte (wie behauptet wird) bei seinem kinderlosen Tod Wilhelm von der Normandie, Roberts Sohn, zum Thronerben ein, obgleich nochabkömm- linge der angelsächsischen Kbnigsfamilie vorhanden waren. Dienation sträubte sich, und wählte den ritterlichen Grafen Harald, den Sohn des Dänen G odwin, der unter Eduard die Regierung geleitet, zum König. Wilhelm, ein unternehmender, fester und tapferer Fürst ließ sich jedoch nicht abschrecken. An der Spitze von 60,000 kampf- und beutelustigen Kriegern, die der Tha- tendrang der Zeit und der Abenteuergeist des damaligen Ritterthums, ver- bunden mit den lockenden Aussichten auf großen Gewinn, unter seine vom Papste geweihte Fahne geführt, setzte er nach England hinüber. Unweit der Meeresküste trafen die in Stahl gekleideten Normannen auf die Feinde, die ihnen in dem zwölfstündigen blutigen Entscheidungskampf tapfern Wider- stand leisteten. Aber durch die Schlacht von Hastings, in welcher Harald 1066. von einem Pfeil im Auge getroffen neben dem Reichsbanner niedersank und die Blüthe des angelsächsischen Adels die Wahlstatt (Battle) deckte, wurde Wmelm Wilhelm forthin der Eroberer genannt, Herr von England, wo er sofort rer« mit großer Härte das Feudalsystem des Continents einführte. Er be- reicherte seine normannischen Ritter mit demraube der angelsächsischen Guts- besitzer, deren Eigenthum er in 60,215 königliche Lehen (Baronien) umwan- delte. Normännisches Recht verdrängte das einheimische; die französische Sprache wurde die Gerichts- und Hofsprache; normännische Geistliche, die mit Panzer und Schwert unter Wilhelms geweihter Standarte ins Land ge- zogen waren, erhielten die einträglichsten Kirchenämter. So änderte eine ein- zige Schlacht den ganzen Zustand der Insel. Aber aus der Mischung der verschiedenen Volkselemente mit ihren Rechten und Gesetzen, ihren Sitten und Gewohnheiten, ihrer Sprache und Poesie entwickelte sich mit der Zeit ein lebenskräftiges Nationalganze. Nach Wilhelms Tod erbte sein ältester Sohn Robert die Normandie, in- (Ruft,s) deß sein zweiter, Wilhelm Rufus (der Rothe), ein habgieriger, rechtsverletzen- der Fürst, England erhielt. Als jedoch der letztere nach einer gewaltthatigen Re-Heinrich!, gierung auf einer Jagd getödtet wurde, bemächtigte sich Heinrich, des Eroberers ^j0^- dritter Sohn, des Reichs und vereinigte wieder die Normandie damit, indem er den ritterlichen, leichtsinnigen Robert, der den ersten Kreuzzug mitgemacht, aber 1105- nach seiner Rückkehr mit seinem Bruder und dem normannischen Adel in Streit gerathen war, in seine Gewalt bekam und bis zu seinem Tod, 29 Jahre lang, in der Gefangenschaft schmachten ließ. :r. Normannen in Italien. §.287. Der griechische Statthalter in Unter-Italien und der Herzog von Benevent waren mit einigen normännischen Abenteurern, die eine Pilgerfahrt nach Apulien unternommen, einig geworden, daß diese gegen Sold und Güter ihnen zur Unterwerfung der benachbarten Araber, die außer 27*
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