Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 519

1854 - Leipzig : Engelmann
Verfall der Lehnsmonarchie und Entartung der Kirche. 519 nung. Er zog im ganzen Reiche umher und hielt strenges Gericht über den fehdelustigen Raubadel. Ließ er doch allein in Thüringen 29 Raubritter hinrichten und 66 Burgen zerstören; und in Franken und am Rhein erlagen in einem einzigen Jahre über 70 Schlosser seiner strafenden Hand. Auf einem dieser Züge starb er in hohem Alter zu Germersheim am Rhein und wurde in Speyer begraben. Seine Einfachheit, Tugend und Recht- schaffenheit verschafften ihm nicht weniger Anerkennung und Verehrung als sein Verstand, seine richterliche Unparteilichkeit und seine Kriegsthaten. Nur die poetische Heldengroße der Hohenstaufen wohnte nicht in ihm. — Unter Rudolf von Habsburg geriethen der Herzog von Brabant und der Graf von Geldern über den Besitz des Herzogthums Limburg in Streit. Beide suchten sich durch Bündnisse zu stärken; auf Seiten des erstern stand die Kölner Bürgerschaft, auf Seiten des letzteren der Erzbischof von Köln. In der Schlacht bei Worungen (1288), wo über tausend Ritter fielen und eben so viele in Gefangenschaft geriethen, darunter der Erzbischof, blieb der Herzog von Brabant Sieger. *) Als der letzte Babenberger Friedrich der Streitbare, der Sohn Leo- polds Vf. (§. 316.), in einem Krieg gegen den König von Ungarn an der Leytha kinderlos gefallen war (1246), trat in Oestreich eine Zeit der Unordnung und Verwirrung ein, welche mehrere Fürsten, darunter auch Markgraf Hermann von Baden, der Ge- mahl von Friedrichs Brudertochter und Vater des unglücklichen Gefährten von Konradin (§. 331.), zur Erwerbung des Landes zu nutzen suchten; aber Ottokar, der sich mit einer Schwester Friedrichs des Streitbaren vermählte, dieselbe aber später wieder verstieß, erlangte zuletzt die Oberhand. Die Markgrafen von Baden. — Des Zähringers Hermanns des Heili-Hermann gen (tz. 318.) gleichnamiger Sohn Hermann Ii. erbte von seiner Mutter das Eber-^E4^ stein'sche Schloß Baden mit den Hütten und Höfen, die auf den Trümmern der römi- Her- schen Stadt Aurelia erstanden waren und von seinem Vater die Herrschaft Hochb erg "4'nzv,' im Breisgau und das Dorf B a ckn a n g an der Murr. Seine beiden Nachfolger H er- mann 111. und Hermann Iv. waren ritterliche Männer, die im Gefolge der ersten 4 nco.' hohenstausischen Kaiser Konrad und Friedrich Barbarossa im Morgenlande wiema^rjsv in Italien große Kriegsthaten vollbrachten und zum Lohn die veronesische Mark- 41190.’ grasenwürde, die ihr Großvater besessen, zurückerhieltcn. Jener machte mit Kon- rad Iii. den unglücklichen zweiten Kreuzzug mit, dieser begleitete Friedrich Barbarossa auf dem dritten, kehrte aber eben so wenig wie sein Gebieter wieder zurück. Er starb im fernen Antio ch ien , ehe er Jerusalem erreicht. Sein Sohn H erm an n V. der Streit- bare bewahrte dem Hohenstaufen Friedrich 11. die angestammte Treue, obschon er sich da- 4 1243.' durch große Feindschaft und manche Fehde von Seiten der Gegner dieses glorreichen Hel- dengeschlechts zuzog. Unter seiner langen thätigen Regierung gewann die Markgrasschaft an Umfang durch die Erwerbung der Städte Durlach, Ettlingen, Sinsheim und Eppingen. Seine Gemahlin gründete das Nonnenkloster Lichtenthal bei Ba- 1242. den, wo beide Gatten begraben liegen. Bon seinen beiden Söhnen erlangte der älteste Hermann Vi. durch seine Vermählung mit der Erbtochter von O est r e ich dieses Her- zogthum und wurde der Vater jenes unglücklichen Friedrich von Baden, der mit Konradin von Schwaben aus dem Schaffotc zu Neapel blutete (tz. 331.); der jüngere Markgr. Rudolf erbte die Stammgüter an der Murg und pflanzte das Geschlecht fort. ^^88
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer