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1. Bd. 1 - S. 520

1854 - Leipzig : Engelmann
520 Das Mittelalter. Während des großen Zwischenreichs riß Rudolf gleich vielen andern Fürsten mehrere Reichslehen und Rechte an sich. Als nun Rudolf von Habsburg nach seiner Erhebung diese wieder zurückverlangte, trat der Markgraf dem Bunde bei, den der Gras von Wür- tem berg mit den mächtigsten Herren von Schwaben und Helvetien geschlossen, um dem Kaiser zu widerstehen und das Erworbene zu behaupten. Aber Rudolfs gutes Schwert und rasche Entschlossenheit brachte die Feinde bald zu Paaren. Er rückte in Schwaben ein, eroberte unter andern die Städte Baden, Durlach, Mühlburg und Grezingen und schreckte seine Gegner so, daß der Bund sich schnell auslös'te und Markgraf Rudolf nebst den übrigen Gliedern sich beeilten, mit dem Kaiser Friedensverträge zu schließen und ihm Gehorsam zu geloben. Dieser, dem damals noch der schwere Kampf mit O tt o kar bevorstand, kam den Reuigen wohlwollend entgegen. Er gab dem Markgrafen die erober- ten Burgen und Städte zurück, und da dieser fortan zu Habsburg hielt, so begünstigte ihn der Kaiser bei jeder Gelegenheit, daher es jenem glückte, durch eine Reihe kleiner Feh- den seine zerstreuten Besitzungen zu einem zusammenhängenden Ganzen zu vereinigen, und der eigentliche Begründer der Markgrafschaft Baden zu werden, welche die fruchtbaren Fluren an der Murg und Psinz mit den Städten Baden, Pforzheim, Durlach, mannvii. Ettlingen u. a. umfaßte. Sein Nachfolger Hermann Vii. verband damit noch Schloß ck 1291. und Herrschaft Eberstein. Ulrich -j- 1265. Eberhard 1265 — 1325. Ulrich 1325 — 1344. Die Grafen von Würtemberg. Nach dem Untergang der Hohenstaufen erhoben sich allmählich die Grafen von Würtemberg zu den angesehensten Landes- herren in Schwaben. Ulrich mit dem Daumen, ein Nachkomme Adalberts, der um das I. 1100 als erster Graf von Würtemberg und Beutelsbach genannt wird, wußte durch kluge Benutzung der schwierigen Zcitverhältnisse sein Landesgebiet durch Erwerbung von Reichsgütern zu vergrößern und von König Richard die Reichslehen des kinderlos verstorbenen Grasen von Urach, der südlich von Nürtingen wohnte und dessen Familiengüter Ulrich bereits käuflich an sich gebracht, zu erwerben. — Ulrichs zweiter Sohn, Graf Eberhard, brachte durch seine Streitsucht und seinen Widerstand gegen Rudolf von Habsburg viel Unheil über sein Land.: Rudolf belagerte ihn zwei Monate lang in seiner Hauptstadt Stuttgart, zerstörte sieben Burgen in deren Nähe und zwang ihn zur Unterwerfung. Von dem an hielt Eberhard treu am Hause Ocstreich, weshalb er auch von Rudolfs Sohn Albrecht nach dessen Sieg über Adolf von Nassau, mit der Landvogtei über die schwäbischen Städte und andern einträglichen Borrechten bedacht wurde. Dadurch sah sich Eberhard in Stand gesetzt, eine Anzahl wichtiger Be- sitzungen käuflich an sich zu bringen und somit der eigentliche Gründer von Würtemberg zu werden. So erwarb er die Herrschaft Asb erg, die Hälfte der Grafschaft Calw (1308), und große Theilc der Besitzungen der mit dem Herzogstitel gezierten Freiherren von Teck und der Grafen von Tübingen. Unter Heinrich Vii. kam neues Unglück über Würtemberg. Eberhard, wegen seiner fortwährenden Befehdung der schwäbischen Reichs- städte mir der Acht belegt, wurde durch die Verbindung des Kaisers mit seinen zahlreichen Feinden so in die Enge getrieben, daß er sich zu seinem Schwager Rudolf von Baden flüchten und Land und Leute den Gegnern überlassen mußte. Der baldige Tod des Kai- sers machte es jedoch dem Grafen möglich, das Verlorene wieder zu gewinnen. Sein Sohn Ulrich, erweiterte das väterliche Erbe durch Ankauf vieler Burgen, Städte und Herrschaften. ^Nassau" §* 346. Adolf von Nassau und Albrecht von Oestreich. 1iv987~ Theils Furcht über die rasch emporstrebende Macht der Habsburger, theils Abneigung gegen Rudolfs harten, habgierigen Sohn Albrecht bewog die Fürsten auf den Vorschlag des gewandten Erzbischofs von Mainz, den tapfern, ritterlichen Grafen Adolf von Nassau zu wählen. Aber auch er
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