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1. Bd. 1 - S. 580

1854 - Leipzig : Engelmann
580 Das Mittelalter. Bischof Schinner von Sitten geworben, hoffte er Italien von den „Barbaren" zu befreien und zog selbst ins Feld. Durch Erwerbung von Bologna, Ancona, Ferrara und andern Städten und Landschaften c. 1517- gab er dem Kirchenstaat seinen heutigen Umfang. Leo X-, des Medi- ceers Lorenzo hochgebildeter Sohn, vereinigte im Vati ca n allen Glanz der Kunst und Bildung als ein Erbtheil seines Hauses. Aber über den klassi- schen Schriften des griechischen und römischen Heidenthums verlor er die Kirchenlehre und die Achtung vor dem Evangelium aus dem Auge, und doch besteuerte er den frommen Glauben der Völker, um seine Kunstliebe befrie- digen und Künstler mit freigebiger Hand belohnen zu können. tz. 390. In Modena, Reggio und andern umliegenden Orten re- gierten seit Jahrhunderten als Vasallen bald des Kaisers, bald des Papstes die Markgrafe n von Este von der jüngern Linie dieses Hauses (von der altern leitet das Welfische oder B raunsch w ei g - Lün eb urgi sch e Fürstenhaus seinen Ursprung ab). Im 15. Jahrhundert wurde die Mark- ig. grafschaft in ein H erzo g th um verwandelt und Ferrara damit verbunden, wo bald nachher ein Fürstenhof blühte, der an Glanz, Bildung und Beför- derung der Künste und Wissenschaften mit dem florentinischen wetteiferte. Als mit Alfons Ii. (dessen Hof der Dichter Lasso zierte) der Mannstamm 1508. der Este ausstarb, siel Ferrara dem Papste zu. — Inmantua erlangte die Familie Gonzaga die Markgrafenwürde und in Mirandola hatte der gelehrte Fürst Pico seinen Sitz. — Künste und Wissenschaften, Handel und Industrie blühten in allen diesen Städten und der Glanz und Reich- thum der Fürstenhöfe und Adelsgeschlechter hatte nirgends seines Gleichen. Nnteritalien. §, 391. In Neapel, das seit dem Sturze der Hohenstaufen (§. 331.) päpstliches Lehn war, regierten bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts ^Karlvon Anjou, sein wackerer Sohn (Karl 11.) und sein Enkel Ro- Äarul bert. An ihnen fand die guelfisch e Sache eben so eifrige Vertheidiger, wie die ghibellinische an ihren Gegnern, den Königen von Sicilien -1343. au§ dem aragonischen Fürstenhause. Durch zahlreiche Söldnerschaaren (Catalonier), die sie in Diensten hatten, übten sie großen Einfluß auf die Geschicke Italiens. — Nachdem die Wunden des Kriegs geheilt waren, blühten Handel und Gewerbfleiß kräftig auf und schufen Reichthum, Bil- dung und heitern Lebensgenuß. Unter Roberts Tochter, der lasterhaften Jo- fyanna I., geriet!) das Königreich Neapel in neue Verwirrung und in einen — 1382. Zustand wilder Gesetzlosigkeit und arger Gräuel. Die von ihr bewirkte Er- mordung ihres Verwandten und Gatten Andreas von Ungarn führte blutige Kriege mit dessen Bruder Ludwig dem Großen von Ungarn (§. 406.) herbei, in Folge deren Neapel von rohen Söldnerschaaren erobert
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