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1. Bd. 2 - S. 100

1854 - Leipzig : Engelmann
100 Die Zeit der Gegenreformation. 1581. 1583. 10. Juli 1584. 1585. 1587. 1588. zu vereinigen. Dieser im ersten Entwurf noch sehr unbestimmte Vertrag wurde die Grundlage der vereinigten Staaten der protestantischen Niederlande. Zwei Jahre spater ward dem König von Spanien der Ge- horsam förmlich gekündigt, nach dem Grundsätze: „daß einem Volk und seinen Ständen immer das natürliche Recht zuftehe, einem Tyrannen, der seiner Pflicht zuwiderhandelt, nachdem er vergebens vermahnt war, ihrer- seits die Pflicht auszusagen." Nicht so einig war der Süden. Matthias verließ Brabant, wo er eine ganz nichtige Rolle gespielt; und Anjou verlor durch sein Streben, sich mit französischer Hülfe die Herrschaft zu verschaffen, so sehr alles Ansehen, daß er nach Frankreich zurückkehrte, wo er bald starb. Diese Verwirrung benutzte der thatkraftige Parma, um viele Städte zum Gehorsam zurückzuführen. Die Empörung schien ihrem Ende nahe, wenn es gelang, Oranien aus dem Weg zu räumen. Gegen diesen richtete sich daher Philipps ganze Wuth. Er hatte denselben bereits geächtet und dem, der ihn todt oder lebendig überliefern würde, eine große Belohnung und den Adel zugesichert. Dieses lockende Versprechen und die Geschäftigkeit leidenschaftli- cher Priester hatten mehrere Mordanschläge zur Folge. Einem entging Ora- nien, aber die Kugel des fanatischen Gerhard aus der Franche- Comte streckte ihn an der Thüre des fürstlichen Speisesaals in Delft todt nieder. Der Mörder wurde ergriffen und fand statt des gehofften Lohns eine marter- volle Hinrichtung. Der Tod des Begründers der niederländischen Freiheit führte jedoch nicht deren Untergang herbei. Die nördlichen Provinzen, die an eine Versöhnung mit einem König, der hartnäckig die Duldung ihrer Re- ligion verweigerte, nicht denken konnten, übertrugen Oraniens zweitem Sohne Moritz die Statthalterschaft und die Leitung des Kriegs, indeß der Staatsrath, wo der besonnene Oldenbarn eveld das meiste Ansehen hatte, den innern Angelegenheiten Vorstand. Aber die glücklichen Unternehmun- gen Parma's, der Gent, Brüssel, Mecheln, Nymwegen und endlich Antwer- pen eroberte, brachte die Niederländer zur Ueberzeugung, daß sie ohne aus- wärtige Hülfe den Spaniern nicht gewachsen wären. Sie boten daher zuerst dem König Heinrich Iii. von Frankreich, und als dieser aus religiösen Be- denken ablehnte, der englischen Königin Elisabeth die Herrschaft an. Diese schlug zwar das Anerbieten gleichfalls aus, schickte ihnen aber Hülfstruppen unter der Anführung ihres Günstlings des Grafen Leicester, dem die Nie- derländer die Würde eines Generalstatthalters mit ausgedehntermacht verliehen. Bald erregte jedoch sein zweideutiges und ungeschicktes Benehmen und seine ränkevolle Politik den Argwohn der Stände; sie machten ihm Schwierigkeiten und führten dadurch seine Abdankung herbei. tz. 528. Die unüberwindliche Flotte. Aber die Gefahr, die beiden Staaten von der großen, aus 130 gewaltigen Kriegsschiffen bestehen- den Armada drohte, hielt die Engländer und Niederländer vereinigt. Diese „unüberwindliche Flotte," deren Kosten man auf 60millionen Thaler
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