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1. Bd. 2 - S. 119

1854 - Leipzig : Engelmann
119 Das Zeitalter Philipps H. und Elisabeths. nischen Truppen unterstützt, Maria auf Englands Thron zu setzen. Ihr Vor- haben wurde entdeckt; die Schuldigen starben auf dem Schaffote, und da aus der Untersuchung hervorging, daß Maria von der Verschwörung Kunde gehabt, so sprachen die Gerichte das Schuldig auch über sie aus, worauf Elisabeth von dem Parlamente ersucht ward, zur Erhaltung der Religion und der Ruhe des Reiches und zur Sicherheit ihrer Person der Gerechtigkeit ihren Lauf zu lasten; sie wünschte den Tod der Feindin, scheute aber die Folgen. Die Fürbitte des Sohnes und die Verwendung fremder Höfe wur- den zurückgewiesen. Endlich war der Kampf überwunden; Elisabeth Unter- zeichnete das Todesurtheil; Burleigh ließ es eilig vollstrecken; am 8. Febr. fiel Maria's Haupt, im 19. Jahre ihrer Gefangenschaft und im 158'- 45. ihres Lebens. Sie starb standhaft und treu ihrem Glauben im Schlosse Forth ering h ay in Northumberland. Elisabeth aber klagte, daß ihre Minister gegen ihren Befehl die Vollziehung des Urtheils angeordnet und bestrafte ihren Secretar Davison an Freiheit und Gut, weil er das Urtheil aus seinen Händen gegeben. tz. 547. Englands Aufschwung. Der Papst Sixtus V. und Philipp Ii. vernahmen die That mit Entsetzen. Jener erklärte die ketzerische Königin für vogelfrci, übertrug dem spanischen Monarchen die Eroberung Englands und sicherte ihm eine beträchtliche Geldhülfe zu. Philipp hatte Grund zur Rache; Elisabeth hatte bei ihrer Thronbesteigung seine Hand verschmäht, sie hatte den Niederländern Hülfe gesendet, sie hatte seine Han- delsschiffe kapern und seine Flotte in Cadix beschädigen lassen. War nicht jetzt, wo alle Katholiken über Maria's Hinrichtung empört waren, die beste Zeit, zu der Eroberung Englands und der Gründung eines katholischen Weltreichs im Westen Europa's zu schreiten? Die Unterwerfung Portugals, die wüthenden Parteikriege in Frankreich, die Zerrissenheit der Niederlande schienen die Unternehmung zu begünstigen. Aber der Untergang der un- überwindlich en Flotte (§.528.) hob Englands Ruhm. Die Königin, die durch ihre Erscheinung an der Küste die Ausrüstung beschleunigt, das Nationalgefühl geweckt und ihrem Volke Muth und Begeisterung eingeflößt hatte, zog nach erlangtem Sieg auf weißem Zelter, den Marschallstab in der Hand, im Triumphgepränge in ihre Hauptstadt ein. „Ein Strom von vaterlän- discher Begeisterung ging durch England." Admiral Howard, der Zerstörer der Armada, und Drake, der gefeierte Weltumsegler, der die ersten Kar- toffeln nach Europa gebracht, und andere Helden hatten das Element entdeckt, auf dem Englands Macht und Ruhm aufgebaut werden mußte; Handel und Seefahrt, die Nerven der Nation, nahmen von nun an einen gewaltigen Aufschwung; flüchtige Flandrer halfen den Flor der innern Fabriken (Strumpfwirkerei) begründen; die ostindische Compagnie und die Erwerbung Virginiens in Nordamerika legten den Grund zu Eng- lands Colonialwesen. Sir Walter Raleigh (§. 551.), „der geistige
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