Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 120

1854 - Leipzig : Engelmann
120 Das Zeitalter der Gegenreformation. Ahnherr der Vereinigten Staaten von Amerika," wies auf die überseeischen Verbindungen und Ansiedelungen und aus die Hebung der Industrie als die Grundlage des Reichthums und der Macht der Nation hin. „Der Prote- stantismus und die Seemacht hatten ihre Proben zu gleicher Zeit bestanden. Mit beiden durfte es nun nicht wieder rückwärts gehen." §. 548. Elisabeths Ausgang. Die jungfräuliche Königin konnte sich nicht entschließen, die Herrschaft mit einem Gemahl zu theilen; sie wies alle Bewerbungen zurück (hie und da, wie bei dem Herzog von Anjou, nicht ohne innere Kämpfe) und duldete keine Einmischung des Parlaments in ihre häuslichen Angelegenheiten. Dagegen besaßen zwei englische Edel- leute, der Graf von Leicester und nach ihm dessen Stiefsohn, der ritter- liche Essex, ihre langjährige Gunst. Der erstere war ein feiner, geistreicher Hofmann, aber mittelmäßig als Staatsmann und Feldherr und von un- edler Gesinnung. Der letztere war der Gunst der Königin, die an seinem offenen, dreisten Wesen Gefallen fand, würdiger; aber sein Glücksstern erbleichte in Irland. Diese seit Jahrhunderten eroberte, doch nie ganz besessene Insel war von Heinrich Viii. zum Königreich erhoben und den Religionsgesetzen Englands unterworfen worden. Allein nur in dem östlichen Drittel, wo die englische Herrschaft wirklich anerkannt war, nahm die aus britischen Uebersiedlern bestehende Bevölkerung die Reformation an, die Ir- länder, der englischen Kirchensprache eben so unkundig wie der lateinischen, hingen dem alten Glauben und ihrem Klerus an. Elisabeth versuchte die Insel enger mit der Krone zu verknüpfen und in Kirche und Staat eine Um- bildung vorzunchmen. Diesem Vorhaben widersetzte sich Graf Throne, einer der kriegerischen Häuptlinge der Insel, und verlangte, im Vertrauen auf die katholische Bevölkerung und auf spanische und römische Hülfe, Sicherstellung der alten Religion. Essex forderte und erlangte die irische Statthalterschaft. Statt aber Throne zu schlagen, schloß er in derbedrängniß einen schimpf- lichen, der englischen Herrschaft wie dem Protestantismus gleich nachtheili- gen Vertrag mit ihm ab. Darüber siel Essex bei der Königin in Ungnade, und als er, statt in Ruhe bessere Zeiten abzuwarten, mit Jakob von Schott- land ein Complott bildete, um Elisabeth zur Entlassung ihrer Räthe und zur Anerkennung der Thronrechte des schottischen Königs zu zwingen, wurde er 1601- nach einem mißlungenen Aufstandsversuch verhaftet und im Tower, 33 Jahre alt, enthauptet. Gram über den Hingang des Günstlings und die Wahr- nehmung, daß ihre nächste Umgebung und ihr vertrauter Rathgeber, der jüngere Ce eil (Burleigh) sich in geheime Verbindung mit dem König von Schottland gesetzt, und daß die Liebe der Bürgerschaft seit Essex'hinrichtung gegen sie erkaltet sei, verbitterte ihr die letzten Lebensjahre so, daß sie Tage und Nächte in Thränen und Seufzern auf Kissen, womit der Fußboden 2^00^ Gedeckt war, zubrachte, bis der Tod im 70. Jahre ihres Lebens ihrem Harm ein Ende machte. Das eifersüchtig bewahrte Geheimniß der Thronfolge
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer