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1. Bd. 2 - S. 121

1854 - Leipzig : Engelmann
Zustand der Cultur und Literatur. 121 wurde erst auf dem Sterbebette enthüllt: Sie setzte Maria's Sohn Jakob von Schottland zum Erben ihrer Krone ein. C. Zustand der Cultur und Literatur von der Reforma- tion bis zum Zeitalter Ludwigs Xiv. 1 Schulen und Universitäten in Deutschland. §. 549. Melanchthon und die Humanisten weckten im nördlichen Deutsch- land Liebe und Begeisterung für die Werke des klassischen Alterthums, die von nun an den Mittelpunkt des Jugendunterrichts in den humanistischen Schu- len bildeten. Durch seine Vorlesungen und Erklärungen, durch seine Grammatik und Uebersetzungen erschloß Melanchthon der strebsamen Jugend, die von allen Seiten nach Wittenberg strömte, den hohen Sinn griechischer und lateinischer Autoren, und weckte in ihrer Seele Trieb und Interesse für die höhere Menschen- bildung. Sein Beispiel wirkte anregend auf Andere. In großen und kleinen Städten des protestantischen Deutschlands erhoben sich Schulen, auf welchen in Melanchthons Geist gelehrt wurde; in Nürnberg, in Augsburg, wo der große Philologe Hieronymus Wolf lebte, in Straßburg, wo Sturm seine Thatigkeit entfaltete, waren vielbesuchte Bildungsanstalten, auf den Uni- versitäten Leipzig, Erfurt, Tübingen hielten gelehrte und wohlgesinnte Männer, wie Joachim Camerarius sch 1574), Eoban Hessus u. A., die sich durch das Gezanke eigensinniger Theologen nicht irren ließen, Liebe und Interesse für die edlernwiffenschaften wach; zahllose Uebersetzungen machten die Schriften des Alterthums auch dem Volke zugänglich. So wurde durch die stille Wirksamkeit bescheidener Männer, deren Namen freilich nicht zu so glan- zendem Ruhm gelangten, wie die gleichzeitigen Gelehrten des Auslandes, die Franzosen S a lm a si u s und C a sa u b onus, die beiden aus Italien stammen- den Scaliger u. A., unter allen Standen der deutschen Nation eine Bildung verbreitet, die nirgend ihres Gleichen hatte. Was Wittenberg für die lutherischen Lander war, ward Heidelberg, wo Männer wie Gruterus, Sylburg u. A. wirkten, für die calvinischen. Die Schatze der Bibliothek zogen Gelehrte von allen Seiten herbei; durch den regen Verkehr mit Genf, Frankreich und den Niederlanden diente die Heidelberger Universität als Vermittlerin deutscher und ausländischer Bildung. Für die realen Wiffenschaften, besonders das von Pur- bach und Regio montanus geweckte Studium der Sternkunde und Mathe- matik, war die von den Kaisern Rudolf und Matthias begünstigte Univer- sität Prag von größter Wichtigkeit. T. Astronomie. tz. 550. Copernicus, Kepler, Galilei. Eifriges Forschen in den Schriften der Alten führte den durch mathematische Studien in Deutschland und Italien zu scharfem Denken geleiteten Domherrn Nic. Copernicus aus Thorn zu der Ansicht, daß das Ptolemaische Weltsystem (§. 224.), dessen Wahrheit anderthalb Jahrtausende unangefochten bestanden, auf unrichtiger Coper- nicus 1473— 1543.
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