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1. Bd. 2 - S. 159

1854 - Leipzig : Engelmann
159 Der dreißigjährige Krieg. Als daher Bernhard kurz nachher in der Blüthe der Jahre plötzlich starb, argwohnten Viele eine Vergiftung. Wenigstens wußte Frankreich die Umstande zu seinem Vortheil zu benutzen, indem es sich rasch des Elsasses bemächtigte und Bernhards Heer durch große Versprechungen an sick lockte und in Sold nahm. Mit französischen Truppen vereinigt setzte dasselbe unter dem Marschall Guebriant, dem dann der Herzog von Enghien (nach- mals Prinz Conde) und Türenne im Commando folgten, den Krieg im südlichen Deutschland gegen die kaiserlichen und bayerischen Truppen fort, indeß im Norden der kühne Ban er mit Glück die Feinde bekämpfte und über das unglückliche Böhmen nochmals die furchtbarsten Drangsale ver- hängte. Baners verwegener Plan, aus den Winterquartieren plötzlich nach dem Süden aufzubrechen und in Verbindung mit der französischen Armee die auf einem Reichstag in Regensburg versammelten Reichsfürsten mit dem Kaiser aufzuheben, hatte nicht den erwarteten Erfolg. Thauwetter und die Ankunft der Feinde nöthigten den schwedischen General zum Rück- zug, auf dem er an den Folgen der Anstrengung und eines unmäßigen Lebens im kräftigsten Mannesalter starb. — Zu gleicher Zeit machten die Franzosen unter Conde's Anführung glückliche Feldzüge in den spanischen Niederlan- den und gewannen die Schlacht von Roeroy. §. 582. Torstenson und Wrangel. Baners Nachfolger war Torstenson, der talentvollste Zögling aus Gustavs Schule, der seiner Gicht- schmerzen wegen sich meistens in einer Senfte tragen ließ und dennoch durch die Schnelligkeit seiner Bewegungen die Welt in Erstaunen setzte. Er eroberte Schlesien, trug dann den Krieg in die östreichischen Erbftaaten, gewann über den ihn beim Rückzug verfolgenden Piccolomini den glorreichen Sieg bei Leipzig, zog, nachdem sich seine Soldaten in dieser Stadt erholt, von Neuem nach Mähren (wo er-die Bibliothek von Olmütz wegführte) und machte den Kaiser in seiner Hauptstadt erzittern. Plötzlich erschien er an der Niederelbe, besetzte Holstein und Schleswig und zwang den König Chri- stian Iv., der eine feindselige Haltung gegen Schweden angenommen, zu dem nachtheiligen Frieden von Brömsebro, wodurch Schweden einige Landschaften und Inseln (Gothland) und für alle seine Unterthanen Be- freiung von dem lästigen Sundzoll erhielt. Einem solchen Feind gegenüber vermochte der kaiserliche Heerführer das Feld nicht zu behaupten. Nach einem Siege am Berg Tabor in Böhmen drang Torstenson zum dritten- mal nach Mähren vor, belagerte Brünn und bedrohte das Herz der östreichi- schen Staaten mit einem Einfall; aber Mangel an Truppensendungen nö- thigte ihn zum Rückzug nach Böhmen, wo er von Krankheit erschöpft und voll Unmuth den Befehlshaberstab niederlegte. Der tapfere Wrang el wurde sein würdiger Nachfolger. Dieser brachte zuerst Sachsen und Brandenburg zum Abschluß eines Waffenstillstandes, und trug dann, vereint mit Türenne, der sich indessen der meisten Festungen am Rhein bis 8. Juli 1639. Januar 1641. Mai 1643. 2. Nov, 1642.
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