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1. Bd. 2 - S. 166

1854 - Leipzig : Engelmann
166 Das siebenzehnte Jahrhundert. sich entfernte. Als Gegenmittel bediente man sich der Conföde rationell, vermehrte aber dadurch nur die Zwietracht und Parteiung. §. 588. b) Dänischer Krieg. Karl Gustav stand in Litthauen, 1658. als ihm die Nachricht von dem feindlichen Einfall der Dänen in das schwe- dische Gebiet an der Weser zukam. Alsbald verließ er mit einem kleinen, aber abgehärteten Heere Polen und zog in rastloser Eile und gewaltigen Märschen längs der Ostseeküste an die Elbe. Das dänischeheer leistete keinen Widerstand, so daß vor Anfang des Winters S ch leswig und Jütland mit Ausnahme der Festung Fridericia in der Gewalt der Schweden waren. Auch diese wurde mitten im Winter von Wrangel durch einen so kühnen Streich erstürmt, daß der König darüber Eifersucht fühlte und die Waffenthat seines Feldherrn durch eine noch kühnere That zu übertreffen suchte. Er setzte daher im Januar an der Spitze seines mit allem Kriegs- bedarf versehenen Heeres zu Fuß über den zugefrornen kleinen Belt nach Fünen und wenige Tage darauf über den großen Belt nach Seeland (wobei freilich zwei Compagnien unter den Augen des Königs ertranken). Hier gerieth man über die plötzliche Erscheinung der Feinde in solche Be- stürzung, daß man kaum an Vertheidigung dachte und sogleich in Roes- kild (Rothschild) Friedensunterhandlungen einleitete. Bedrängt von Karl, der nur noch zwei Meilen von Kopenhagen entfernt stand, mußte Friedrich Iii. in die Abtretung der dänischen Provinzen im südlichen Schweden (Schonen, Bleckingen, Halland), des norwegischen Stiftes Drontheim und der Insel Bornholm willigen und den verbannten dänischen Edelmann Korfiz Ulfeld, der bei Karl den Verräther seines Vaterlandes gemacht, in seine Güter und Rechte wieder einsetzen. Aber so vortheilhaft die Bedingungen des R o eski ld er Fri ed ens für Schweden waren — den eroberungssüch- tigen Karl X. befriedigten sie nicht. Er trug sich mit der Idee, die drei skandinavischen Reiche unter seine Herrschaft zu bringen und sich zum Ge- bieter des Nordens zu machen. Darum singer nach einigen Monaten den Krieg von Neuem an. Der selbstsüchtige dänische Adel rieth zur Unterwerfung, aber König Friedrich Iii. und die Bürgerschaft von Kopenhagen erklärten, sie wollten lieber in ehrenvollem Kampfe fallen, als dem schmählichen Unter- gang ihres Reiches ruhig zusehen. Diese Gesinnung, verbunden mit den Belohnungen, die der König allen Streitern verhieß, bewirkten, daß die Schweden, als sie zur Belagerung von Kopenhagen schritten, tapfern Wi- derstand fanden. Die ganze Bürgerschaft ohne Rücksicht auf Alter, Stand und Geschlecht nahm an der Vertheidigung Antheil und aus dem ganzen Lande eilten Freiwillige zu ihrer Hülfe herbei. Holland, das Dänemarks Untergang nicht wünschte, brachte der hungernden Stadt Zufuhr. Diese Haltung der Dänen und die gleichzeitigen Feindseligkeiten der brandenburgi- schen, polnischen und östreichischen Truppen in Niederdeutschland gegen Schweden, wodurch eine Theilung der Streitkräfte nothwendig ward, ver-
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