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1. Bd. 2 - S. 281

1854 - Leipzig : Engelmann
281 Oestreichs Kämpfe mit Preußen. fischen Heerführers auf Laudons Kriegsruhm hemmte auch nach ihrer Ver- bindung jedes gemeinsame Unternehmen. Dagegen machte sich Laudon nach der Erstürmung der Festung Schweidnitz zum Meister von Oberschlesien und die Russen eroberten Kolberg und einen Theil von Pommern. Friedrichs Hoffnungslosigkeit und Schwermut!) gab sich in den Briefen an seine Freunde und inseinen Gedichten kund. Schlesien schien an Oestreich, Preußen an Rußland fallen zu müssen. §. 669. Umschwung und Friedensschlüsse (1762 und 1763). Als Friedrichs Noth am größten war, starb die Kaiserin Elisabeth und ihr Neffe Peter in.', der größte Verehrer des preußischen Monarchen, bestieg den Thron. Dieser Wechsel führte plötzlich einen Umschwung der Dinge her- bei. Peter, ein gutmüthiger, aber unbesonnener, mit Uebereilung handeln- der Fürst, der in seiner Bewunderung für Friedrich so weit ging, daß er preußische Uniform trug, setzte sogleich die Kriegsgefangenen in Freiheit, gab in dem rasch abgeschlossenen Frieden nicht nur alles Eroberte zurück, son- dern ging mit Friedrich ein Schutz - und Trutzbündniß ein, in Folge dessen eine russische Armee sich mit den Preußen verband. Auch Schweden ent- sagte der Theilnahme an einem Kriege, der dem Lande weder Ehre noch Gewinn brachte. Zwar wurde Peter 111. (der trotz Friedrichs wohlmeinen- den Warnungen durch die Umwandlung des russischen Militärwesens nach preußischer Weise, und durch unvorsichtige Neuerungen in Kirche und Staat die Russen gegen sich aufbrachte) nach sechsmonatlicher Regierung auf An- stiften oder doch mit Wissen seiner, wegen ihrer Sittenlosigkeit von Peter hart behandelten Gemahlin Katharina, einer Anhaltinischen Fürftentochter, von einigen russischen Vornehmen (Orloff) auf barbarische Weise ermordet, aber Katharina 11., die sich jetzt der ihrem Sohne Paul gebührenden Herr- schaft bemächtigte, bestätigte den abgeschlossenen Frieden. Dagegen lös'te sie das Bündniß mit Friedrich auf, und rief ihre Truppen zurück. Allein vor dem Abzug half der russische, dem preußischen Monarchen ergebene Feldherr diesem noch die Schlacht bei Burkersdorf gegen Daun gewinnen, worauf Friedrich mit großer Anstrengung Schweidnitz und den größten Theil von Schlesien wieder eroberte, indeß Prinz Heinrich, Seydlitz, Kleistu. A. Sachsen von den Reichstruppen säuberten und Prinz Ferdinand von Braun- schweig nach der Einnahme von Kassel die Franzosen dem Rheine zu- drängte. Das deutsche Volk, dessen Länder verwüstet, dessen Industrie in Stocken gerathen, dessen Ackerbau verfallen, dessen Wohlstand vernichtet war, forderte verzweiflungsvoll den Frieden. Als Kleist Franken durch- streifte, Bamberg und Nürnberg brandschatzte und Regensburg bedrohte, geriethen die deutschen Fürsten in Schrecken und traten großentheils vom Bunde wider Friedrich ab. Aber auch Oestreich war durch den langen Krieg so erschöpft, daß es nur mit der größten Anstrengung und durch Aufhäufung einer beträchtlichen Staatsschuld Armeen und Kriegsbedarf aufbrachte. 1. Okt. 5. Jan. 1762. '15. Mai 1762.
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