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1. Bd. 2 - S. 296

1854 - Leipzig : Engelmann
296 Das Revolutions-Zeitalter. 4. Juli 1776. 1776. Herbst 1777. 15. Oft. 1777. solchen Enthusiasmus für Freiheit und Demokratie, daß der junge, reiche Marquis von Lafayelle und andere gleichgesinnte Edelleute in edler Begeisterung übers Meer setzten, um Gut und Blut für den amerikanischen Freiheitskampf zu wagen, durch welchen sie Rousseau's Ideale verwirklicht zu sehen glaubten. Im Vertrauen auf diese in Frankreich herrschende Stim- mung sprachen die Abgeordneten der 13 vereinigten Staaten die Unab- hängigkeit der amerikanischenkolonien von England aus. Diese von dem klugen amerikanischen Staatsmann Jefferson ausgearbei- tete Unabhangigkeitserklarung stellte das Recht der Amerikaner in ein so helles Licht, daß ihr Kampf in Europa allgemeine Theilnahme fand, daß sich aus ver- schiedenen Landern freisinnige Männer ihrer Sache anschloffen (Kalb, Steu- den, Kosciuszko, Laroche foucauld, die Brüder Lam eth, Rocham- beau u. A. m.) und daß alle für Freiheit empfängliche Herzen dem Ausgange eines Kriegs, den man als Kampf der Vernunft und Menschenrechte gegen ver- jährte angemaßte Ansprüche betrachtete, erwartungsvoll entgegenschlugen. Aber trotz dieser Sympathien, die selbst von den englischen Oppositions- Häuptern Pitt, Fox u. A. getheilt wurden, und trotz der Anstrengung der hochherzigen Führer des jungen Staats schien doch die Sache der Amerikaner einen schlimmen Ausgang zu nehmen, als die englische Regierung Vertrage mit mehreren deutschen Fürsten abschloß und ein großes Heer von Hessen, Hannoveranern, Wald eckern u. a. auf schmähliche Weise durchwer- der zusammengetriebenen und um Geld an England verkauften Deutschen über das Meer geführt wurde, um ihre europäische Kriegskunst an den freien Söhnen der neuen Welt zu erproben. Mit Mannschaft und Kriegsbedarf aufs Beste versehen gelang es nunmehr dem englischen Feldherrn Ho w e sich Neu-Porks zu bemächtigen und die Feinde aus den angrenzenden Provinzen zu verdrängen, während andere Führer in Canada den Amerikanern, die auch dieses Land zum Abfall zu bringen suchten und darum einige Truppen dahin geschickt hatten, mit Glück widerstanden. Aber durch die Sorglosigkeit Howe's, der im Winter seinen Vergnügungen nachging, glückte es dem wach- samen Washington um Weihnachten unvermerkt über den gefrornen Dela- ware zu setzen, eine Truppenabtheilung Hessen (bei Trenton) gefangen zu nehmen und die Engländer (bei Princetown) zu schlagen. Die dadurch er- langten Vortheile gingen zwar wieder verloren, indem Washington von dem wackern englischen General Corn wa l lis am Flusse Bran dp wi ne be- siegt und dann Philadelphia eingenommen wurde; aber die bald darauf erfolgte Capitulation vor Saratoga, wodurch 7000 Mann englische Truppen, die bisher unter Bourgoyne in Canada einen höchst beschwerlichen Feldzug gemacht, nebst dem ganzen Kriegsvorrath in die Gewalt des ameri- kanischen Generals Gates sielen, änderte die Lage der Dinge so sehr zum Vortheil des jungen Freistaats, daß jetzt die Franzosen, welche die wachsende Blüthe der englischen Colonien schon längst mit Neid und Aerger betrachtet
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