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1. Bd. 2 - S. 373

1854 - Leipzig : Engelmann
Frankreich unter der Directorial-Regierung. 373 vollen Unternehmen. Von Aegypten aus konnte das Mittelmeer beherrscht wer- den, wo Frankreich seit dem Frieden von Campo Formio bereits das Protectorat über die ionischen Inseln besaß; von Aegypten aus konnte man die morsche Herrschaft der Türken in Kleinasien und Griechenland erschüttern, von Aegypten aus konnte Frankreich seine Arme nach Ostindien strecken und Englands Macht in seinen Kolonien vernichten. Darum erhob sich auch die britische Nation zu einem neuen mächtigen Kampf und brachte die unglaublichsten Geldopfer, um die andern europäischen Mächte zu gleichem Kampf zu bewegen. tz. 735. Das Ausland. So schwach und charakterlos die Directo- rial-Regierung im Innern war, so übermüthig, raubsüchtig und tyrannisch benahm sie sich dem Auslande gegenüber. Im Winter 1797 entstanden in Rom. Rom und andern Theilen des Kirchenstaats republikanische Bewegungen, zum Theil aus Unwillen über den von der päpstlichen Regierung geübten Druck, zum Theil durch französische Einwirkungen. Bei der Unterdrückung derselben kam der General Düphot ums Leben. Dies gab der französischen Regierung Veranlassung, Berthier mit einem Heer in Rom einrücken zu lassen. Auf dem römischen Forum wurde ein Freiheitsbaum errichtet; dem Papste ward die weltliche Gewalt entzogen und einer aus Consuln, Sena- w.pr. toren und Tribunen bestehenden, und der französischen Verfassung nachgebil- deten republikanischen Regierung übertragen. Dann legten die neuen Be-is. Febr. freier (besonders der harte Massen«) der Stadt schwere Kriegssteuern und Auflagen auf, plünderten Kirchen und Paläste, pflegten und kleideten die Armee auf Unkosten der Einwohner und schleppten die öffentlichen Kunst- werke als Trophäen nach Paris. Ja, als das Volk Anstalt machte, sich der aufgedrungenen Freiheit wieder zu entledigen, wurde der greisepapstpius Vi. nach Frankreich abgeführt und über die Kardinäle schwere Verfolgung ver- hängt. „Hernach folgten auf die blutigen und grausigen Scencn des Mordens undplünderns republikanische Lustspiele. Die Cardinäle wurden gezwungen, ihre Würde niederzulegen und das Land zu verlassen; dann ward am 20. März unter dem gewöhnlichen Pomp und mit allen möglichen feierlichen Reden der Phrasenmacher, mit Prahlen, Singen, Spielen und Tanzen die neue Republik auf dem Capitolium ausgerusen und ihr Bund mit Frank- reich theatralisch verkündet. Dallemagne entfaltete dabei mit seiner vom Blute der Römer noch triefenden Hand die Fahne ihrer Freiheit, und aus Berthier ward eine Medaille geschlagen, die ihn als den W i e d erh erste ll er des alten Roms (Restitulor Urbis) und die Franzosen als Retter des Menschengeschlechts (Galiia salus generis hu- mani) in unfern Medaillencabinetten verewigt."---Pius Vi. legte sein von Alter ge- beugtes Haupt zu Valence ins Grab (29. Aug. 1799), aber wenige Tage nach seinem Tode wurde die republikanische Regierung in Rom gestürzt und sein Nachfolger Pius Vii. konnte wieder den valicanischen Palast beziehen. Auch Genua erhielt eine demokratische Verfassung und stand als lig u- Genua, rische Republik unter Frankreichs Einfluß, bis es zuletzt (1805) ganz mit demselben vereinigt ward; Lucca büßte mit seiner aristokratischen Ver-Luccau.a. fassung seinen reichen Schatz ein, und als auch der König von Sardinien die^fl^'^ Entsagungsakte aufpiemont Unterzeichnete und Neapel den siegreichen
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