Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 380

1854 - Leipzig : Engelmann
380 Die französische Revolution. in ihm reifte. In aller Stille betrieb er mit der größten Eile seine Abreise. Nach Uebertragung des Oberbefehls über die ägyptische Armee an Kleber (unter dem der allgemein geachtete Desaix, der sich als Befehlshaber von Oberägypten selbst bei den Eingebornen den Beinamen des gerechten Sul- tans erworben hatte, der verschrobene, zum Islam übergetretene Menou u. A.m. standen) fuhr Napoleon mit etwa 500 Begleitern (darunter Mürat, Marmont, Düroc, Berthier, Lannes, der Geheimschreiber Bourienne, die 24.Aug.gelehrten Monge, Bertholet u. A.) auf zwei Fregatten und einigen kleinen Fahrzeugen aus dem Hafen von Alexandrien ab und erreichte, von seinem Glücksstern geleitet, unentdeckt von den Engländern die französische Küste, 9. Oct. wo er bei Fr ejus unter dem Jubel des Volks ans Land stieg. §. 738. D er 18. B rumaire. Die Directorialregierung hatte alles An- sehen und alle Haltung verloren. Die ausübenden Directoren, wo Sieyes den Juni. Republikaner R eu b e l ersetzt hatte, lagen mit der gesetzgebenden Versammlung der 500 im Hader. Die Unfälle im Kriege, die Steuergesetze, die Beschränkun- gen der Preßfreiheit durch Unterdrückung der Journale u. Asi m. dienten der Opposition, an deren Spitze Napoleons Bruder, Lucian Bonaparte, stand, 18 ^ , zu Angriffen gegen die Regierung. Die durch die sogen. Revolution des Í799. '30. Prairial bewirkte gewaltsame Ausschließung des wackern Lareveillöre - Le- peaux und zweier seiner Kollegen und ihre Ersetzung durch drei ganz unbedeutende Männer erhöhte die allgemeine Unzufriedenheit. In den Provinzen regten sich die Royalisten; in Paris hielten die Jakobiner Versammlungen in der Reit- schule und erneuerten den alten Club unter andern Formen. Zu ihnen hielten sich die Feldherren Au gereau, B e rn a d o tte und I ourd an (welcher letztere sich als Mitglied der 500 durch Begründung des später auch in Deutschland und andern Staaten eingeführten Conscriptionsgesetzes um Frankreichs Kriegs- wesen verdient gemacht). Die Unfälle in Italien wurden der Abwesenheit Bo- naparte's zugeschrieben, den das Directorium aus Neid „deportirt" habe. Nir- gends hatte die bestehende Regierung Freunde, und Jedermann war von der Nothwendigkeit einer Aenderung der Verfasiung überzeugt, als die Kunde von Napoleons Landung Aller Augen auf diesen lenkte. Das kühne mit heidnischem Fatalismus und altrömischem Selbstvertrauen unternommene und durchgeführte Wagniß steigerte die Bewunderung des Volks für den neuen Cäsar. — Bald nach seiner Ankunft in Paris faßte Bonaparte, in Verbindung mit Sieyes und seinem zum Präsidenten der Fünfhundert gewählten Bruder Lucian, den Ent- schluß, die Directorial-Regierung zu stürzen. Zu dem Ende versicherte er sich der in Paris anwesenden Truppen und Offiziere und ließ dann durch Lucian die Sitzungen der Räthe nach St. Cloud verlegen, um die Mitglieder in die Gewalt der Soldaten zu bringen. Dort versuchte er zuerst durch Ueberredung die Depu- tirten für seine Pläne zu gewinnen; als ihm dies nicht gelang und die Versamm- lung der Fünfhundert ihn mit Vorwürfen und Drohungen überschüttete, ertheilte er seinen Grenadieren den Befehl, mit gefälltem Bayonett den Sitzungssaal zu leeren. Die Republikaner, die der Gefahr muthig die Stirn boten, mußten zu- letzt der Uebermacht weichen und durch Thüren und Fenster ihr Heil suchen, die Trotzigsten wurden von den Grenadieren fortgetragen. Die Ausschließung von 51 Mitgliedern aus dem Rathe der 500, die Errichtung einer Consular- Regierung, wozu Sieyes, Roger-Dü cos und Bonaparte bestimmt wurden, und die Ernennung einer Commission von 60 Personen, die während
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer