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1. Bd. 2 - S. 419

1854 - Leipzig : Engelmann
' Das französische Kaiserreich. 419 östreichischer Befehlshaber von Innsbruck aus die Verwaltung und das Kriegswesen. Der Wiener Friede und die vermehrte Truppenzahl der von drei Seiten eindringenden Feinde brachen endlich den Widerstand der Tyro- ler. Innsbruck siel wieder in die Gewalt der Bayern; Speckbacher und^"°^- andere Führer suchten ihr Heil in der Flucht; aber Hofer, der nach verheiße- ner Amnestie anfangs die Waffen niedergelegt, dann, durch falschen Rath verführt, wieder ergriffen hatte, wurde von einem erkauften Vertrauten ver- rathen, in einer Höhle, wo er sich zwei Monate lang mit seiner Familie ver- steckt gehalten hatte, ergriffen und auf Eugen's Befehl in Mantua erschossen.^ ^ Er starb mit dem Muthe eines Helden, hochgeehrt von seinem Volke. Tyrol 1s1°- wurde in drei Theile getheilt, wovon der eine an das Königreich Italien, der andere an Illyrien kam, der dritte bei Bayern verblieb. §. 762. Die Vorb oten des norddeutschen Volkskriegs. So tollkühn und unbedacht die Versuche waren, die um diese Zeit in ver- schiedenen Gegenden Norddeutschlands zurabschüttelung des fremden Joches gemacht wurden, so waren sie doch als Beweise der tiefen Verstimmung, die überall herrschte, und der Sehnsucht nach Erlösung von Bedeutung. Diese Stimmung wurde genährt durch den um diese Zeit besonders wirksamen Tugendbund, dem viele von Vaterlandsliebe erfüllten und nach Abschüt- telung der fremden Zwingherrschaft strebenden Männer in Preußen theils angehörten, theils seinen Zielen und Bestrebungen zugethan waren (wie Blücher, Scharnhorst, Clausewitz, Schleiermacher, Gneise- nau, Chazot, Schön, Arndt, Eichhorn, Krug u. A.). „Die heimliche Kunde von dem Tugendbunde drang bis über die Elbe zu den Völkern, die in westfälischer und französischer Gefangenschaft saßen; Ver- traute bargen das heilige Feuer vor dem Auge der Bedrücker und warfen in die Nacht der namenlosen Leiden-den Hoffnungsstrahl der Erlösung; die Niedersachsen, die Westfalen und Hessen klirrten mit ihren Ketten, und der Argwohn der Fremden glaubte sich von unsichtbaren Gefahren umgeben: sie fühlten das Wehen des Geistes, der ihre finsteren Werke zerreißen sollte." — Der mißlungene, von dem Obersten Dörnberg geleitete Aufstand gegen den König von Westfalen schreckte den jungen, tapfern ^ Major von Schill nicht ab, an der Spitze einer unternehmenden Hu- isoo. sarenschaar den Sturz der fremden Zwingherrschaft zu versuchen. Als die Niederlage der Oestreicher und die Furcht der Völker vor dem gewal- tigen Schlachtenkaiser sein Unternehmen vereitelte, warf er sich mit sei- nen Freischaaren in das feste Stralsund, um sich dort gegen die Feinde zu behaupten, bis er seine Einschiffung nach England bewerkstelligt hätte. Aber bei einem Sturm siel er mit den meisten seiner Waffenbrüder unter den Säbeln dänischer und holländischer Reiter. Von seinen zu Kriegsgefangenenmai. gemachten Gefährten wurden die Ofsiciere in Wesel und Braunschweig er- schossen, die Gemeinen auf französische Galeeren gebracht. — Glücklicher war 27 *
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