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1. Bd. 2 - S. 420

1854 - Leipzig : Engelmann
420 Napoleon Bonaparte's Machtherrschast. Herzog Wilhelm von Braun schweig, der heldenmüthige Sohn des bei Auerstädt verwundeten Feldmarschalls. Mit seiner tapfern „schwarzen Schaar" war er den Oestreichern zu Hülfe gezogen, verschmähte aber den Waffenstillstand von Znaym, weil man ihn nur als östreichischen Feldherrn, nicht als souveränen Fürsten darin ausnehmen wollte, und schlug sich mit unglaublicher Kühnheit durch feindliche Lander und Heere bis an die Nordsee durch, wo er und seine muthigen Kampfgenossen sich auf britischen Schiffen nach England flüchteten, um günstigere Zeiten zur Rache abzuwarten. Ein Beweis von der in Deutschland herrschenden Bewegung der Gemüther war auch der von dem Naumburgerjüngling Friedrich Staps unternommene 12.Okt. Mordversuch gegen Napoleon in Schbnbrunn. Von General Rapp ergriffen und seines Vorhabens geständig, wurde er zum Tode geführt. War in diesen, wenn gleich fruchtlosen Bewegungen das Erwachen eines Heldensinnes nicht zu verkennen, so trug dagegen die Unternehmung der Englän- der gegen die Niederlande den Eharakter der rathlosesten Kleinmüthigkeit an sich. Juli. Sie landeten mit -40,000 Mann auf der Insel Walchern, um sich Antwerpens und der Scheldemündungen zu bemächtigen, führten aber ihre Sache so schlecht, daß die Zerstörung der Festungswerke von Vließingen die einzigefrucht dieser kost- spieligen Unternehmung war, bei der mehr Menschen durch das Klima umkamen, als die größte Niederlage weggerafft hatte. Castlereagh und Canning ge- riethen darüber in so heftigen Streit, daß ein Zweikampf auf Pistolen erfolgte. Fouche, der durch eine den Kaiser beleidigende Proclamation die französische Na- tionalgarde zur Vertheidigung der Niederlande aufgesordect, siel in Ungnade und verlor seine Ministerstelle, wie schon vorher Talleyran d, als er Napoleons Verfahren gegen Spanien mißbilligte. 5. Das französische Kaiserreich auf seiner Höhe. §. 763. Nach dem Wiener Frieden stand Napoleon auf dem Gipfel der Macht und Große. Nur der Gedanke, keinen Leibeserben zu haben, quälte ihn; darum ließ er sich, auf den Grund eines bei der Trauung begangenen Formfehlers, von der bei den Franzosen sehr beliebten Kaiserin Joseph ine scheiden und vermahlte sich mit Marie Louise, Tochter des Kaisers von Oestreich. Am 1. April 1810 feierte er seine Vermahlung mit der „Tochter der Casaren", wobei fünf Königinnen die Schleppe trugen und eine uner- hörte Pracht entfaltet wurde. Aber der Brand bei dem Ballfeste, das der östreichische Botschafter, Fürst Schwarzenberg, zu Ehren der Vermählten veranstaltete und wobei dessen Schwägerin (als sie ihre Tochter, die nachherige Fürstin Windisch-Grätz, retten wollte) in den Flammen umkam, wurde ebenso als unheilverkündende Vorbedeutung genommen wie das Unglück bei dem Vermählungsfeste Ludwigs Xvi. mit Marie Antotnette im Jahre 1770. Als dem Kaiser im nächsten Jahr ein Sohn geboren wurde, der den prunk- vollen Titel eines Königs von Rom erhielt, schien sein Glück vollendet und Frankreichs Zukunft entschieden. Doch Stolz und Herrschsucht trieben
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