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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 8

1859 - Lübeck : Rohden
8 I. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Ehr.). Wandels, und um alles Harte, das die gottlosen Sünder wider ihn geredet haben. (Juda 14. 15.) Die biblischen Geschichten, welche jedes Christenkinv von Jugend auf kennt, dürfen wir hier zwar nicht weiter erörtern, aber erinnern wollen wir doch an die erbarmungsvolle Hirtentreue Gottes, die auch dem glaubenslosen Kain noch nachgeht, und ihn bewahren möchte vor dem Verderben, in das er sich stürzen will, ja die auch in der auferleg- ten Strafe noch ein Mittel der Umkehr und der Rettung bietet. Dar- nach aber hüllt sich die göttliche Majestät in ein heiliges zweitausenv- jähriges Schweigen. Nachdem sie iin Paradiese und noch vor den Pforten des Paradieses in ununterbrochenem vertraulichen Verkehr mit den Menschenkindern gestanden hat, zieht sich der Herr nun wie hinter den Vorhang zurück, und nur der Glaube, eines Henoch's Glaube, fin- det ihn noch hinter dem Vorhänge aus, und wandelt vor ihm, und predigt von ihm, wie manche aus Seth's Familie von ihm von Alters her gepredigt hatten; und ein Lamech, Noah's Vater, sehnt sich nach ihm, und gedenkt noch im Glauben der alten Verheißung von dem rettenden Weibesfamen, und spricht, da ihm Noah geboren wird, in voreilender Glaubenshoffnüng: „der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf der Erde, die der Herr verflucht hat." Da plötzlich, am Ende dieser fast zweitausend Jahre, tritt der Herr wieder hervor aus seiner Verhüllung und offenbart seine Gedanken und Rathschlüsse dem Noah und redet mit ihm. Und was ist nun sein Beschluß?'Ich will die Menschen vertilgen. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Chr.). Die Sündfluth (richtiger Sintfluth, große, gewaltige Fluth) machte dem Menschengeschlecht der Urwelt ein jähes Ende. Als durch freventliche Vermischung der Söhne Gottes mit den Weibern der Menschen (1 Mos. 6, 1) das Verderben ein ganz allgemeines und unrettbares geworden war, als die Menschen sich nicht mehr richten und strafen lassen wollten durch den Geist Gottes, sondern trotzig sich jeder göttlichen Warnung verschlossen und die Stimme ihres Gewis- sens verachteten, da gab Gott noch eine letzte Gnadenfrist und stellete den Noah auf als einen Prediger des kommenden Strafgerichts. Sein Archenbau war eine unaufhörliche verkörperte und leibhaftige Predigt des heranrückcnden Verderbens. Aber die ganze Welt ging nach wie vor mit Essen und Trinken, Freien und Freienlassen unbe- kümmert weiter auf dem Wege ihres Frevels und ihres Uebermuths und verachtete den Herrn im Himmel. Da kam die Fluth und nahm sie alle hinweg, und mit ihnen alle ihre Werke, so daß auch die letzte Spur des rebellischen Geschlechtes vertilgt wurde. Alle alten Völker wissen zu erzählen von der großen Fluth, und in allen Gegenden der Erde finden sich Beweise von dieser letzten
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