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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 12

1859 - Lübeck : Rohden
12 Ii. §. 2. Die Erwählung Abraham's. der Gottlosigkeit trat Abgötterei. Aberder verborgene Gott leitete dennoch mit weisem Erbarmen die Geschicke aller der Völker, die ihn nicht mehr kannten. Ohne daß sie seine leise waltende Hand spürten, wußte Er sie durch ihren eignen Unverstand, durch ihre Göttersurcht, durch ihre selbstgewählten Verfassungen, Gesetze, Obrigkeiten, wie mit Dorn- gehegen zu umzäunen, und die inwohnende Sünde mit ihren Lüsten und Begierden einzudämmen, daß sie nicht Alles überfluthe. Glück und Leid wog er einem jeden Volk mit gerechter Wage zu: er erhielt sie nicht bloß, er richtete sie auch. Er stattete sie mit allen Gaben aus, deren die sündige Menschennatur fähig ist, er gab ihnen Gelegenheit, sie in der reichsten und vollkommensten Weise zu entwickeln, er ließ ihnen Alles gelingen, was den Anschein hat, als ob es das Menschenherz be- friedigen könnte: Macht und Pracht, Rcichthum und Kunst, Handel und Wissenschaft, Kraftthaten und Seelengröße, Schönheit und Stärke. Er selbst aber stand still wartend daneben, wie ein weiser Vater, der den reichbegabten Sohn, der sich nicht will halten lassen, hintoben läßt nach seines Herzens Lust, ihn Alles versuchen läßt, ihm selber Vorschub leistet, Alles zu beginnen, zu erarbeiten, zu erzielen, was ihm als das Beste und Erstrebungswürdigste erschien, bis dann endlich (der Vater wußte es ja vorher) der Sohn auch in des vielerfahrenen Salomo Klage ausbricht: es ist Alles, Alles eitel — nur Eines nicht: Gottes Vaterwort und Vatertreue. 8- 2. Die Erwählung Abraham's (2000 v. Ehr-). Aus der großen Masse der vereinzelten Geschlechter, die Gott von jetzt an ihre eignen Wege gehen ließ, nahm Er ein einiges Semitengeschlecht oder vielmehr einen einzelnen Mann heraus, in dessen Nachkommenschaft sich der Herr eine Stätte seiner Offenba- rung bereiten wollte, bis auf Christus hin. Jetzt sofort den Heilaud zu senden für alle Welt, war ja nicht möglich. Wer hätte ihn ver- standen? wer ihn ausgenommen? wer sein Wort und sein Werk zur Vollendung gelangen lassen? Erst mußte das Gefäß bereitet sein, in welches er die Fülle seiner Gnadenschätze niederlegen konnte, auf daß sie von da aus auch Anderen nach dem Maß ihres erwachenden Bedürfnisses zu Gute kämen. Erst mußte der neue Boden bereitet werden, auf welchem der neue Lebensbaum (seitdem der Baum des Paradieses dahin war) sich entwickeln konnte mit seinen Blättern, die zur Gesundheit der Heiden, mit seinen Früchten, die zur Erqui- ckung und zum ewigen Wonnegenuß der Gotteskinder dienen sollten. Und wie klein und unscheinbar fing dies große Gotteswerk an. Wer hätte denken sollen, als einer der Söhne Tharah's aus seiner Ver- ivandtschast und Freundschaft in Mesopotamien sich lostrennte, und mit ven Seinigen nach Canaan zog, daß damit der erste Grundstein gelegt würde des himmlischen Reichs, welches Gott auf Erden für
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